PumpBase Wildflecken – Keep on Rolling

„Es freut mich sehr, die neue Freizeitanlage heute ihrer Bestimmung zu übergeben!“, eröffnet Wildfleckens Bürgermeister Gerd Kleinhenz am Samstag, 26.09.2020, die „PumpBase“. So heißt die neueste Attraktion in seiner Gemeinde. Sie besteht aus einem Pumptrack, einem Bolzplatz und der Sinn, die eigens für das Projekt verlegt und renaturiert wurde. Ergänzt um einen ebenerdigen Zugang mit Sitzmöglichkeiten fügt sie sich perfekt in das Gesamtkonzept ein. Auch wenn die Eröffnung nicht in dem Rahmen stattfinden konnte, wie ursprünglich geplant, fanden gut 100 Gäste ihren Weg nach Wildflecken.

Das Projekt war nicht ohne Schwierigkeiten: Ende 2014/Anfang 2015 erwarb die Gemeinde zur neuen Wasserversorgung des Ortsteils Oberwildflecken das Grundstück, auf dem sich das alte Pumpwerk der Wehrmacht befand. Für die Nachnutzung des Geländes musste eine gute Lösung gefunden werden. Letztlich hatte das Konversionsmanagement des Landkreises Bad Kissingen die initiale Idee: vom Pumpwerk zum Pumptrack. Die Jugendlichen der Gemeinde waren von diesem Projekt von Anfang an begeistert. Sie äußerten zusätzlich den Wunsch nach einem Bolzplatz. Mitte 2016 starteten sie ein Filmprojekt, um den Abriss des ehemaligen Pumpwerks und die Entstehung des neuen Areals zu dokumentieren. Zur Überbrückung der Bauzeit folgten Besuche bei einem Fahrradkomponenten-Hersteller in Schweinfurt sowie das Gastspiel eines mobilen Pumptrack auf dem Rathausplatz im Herbst 2017, auf dem sogar ein Weltcup ausgetragen wurde.

Im Frühjahr 2017 sollte es mit den Abbrucharbeiten weiter gehen, dabei trat unerwartet verunreinigtes Material zu Tage. Das Baugrundgutachten, welches dem Kauf voraus ging, gab allerdings keinerlei Anlass für Bedenken hinsichtlich Schadstoffbelastung. Es folgten eine Reihe von Boden- und Grundwasseruntersuchungen, historische Recherchen, kurzzeitige Teilabbruchsphasen. Schlussendlich war das alte Gelände erst im August 2019 endgültig dem Erdboden gleich gemacht. Als der Bau letztendlich begonnen werden konnte, ging dann alles ganz schnell. Innerhalb von etwas mehr als drei Monaten war das gesamte Areal fertig gestellt. „Dies war nur möglich, weil die bauausführende Firma Zehe, das Wasserwirtschaftsamt und letztendlich die Firma pumptrack.de Hand in Hand zum Gelingen dieser Anlage beigetragen haben“, lobt Kleinhenz die Zusammenarbeit der Hauptakteure.

In seiner Eröffnungsrede dankt der Bürgermeister Eva Kusebauch von der Städtebauförderung der Regierung von Unterfranken, durch die das Projekt zu 80% im Programm der Militärkonversion gefördert und bis zum Ende mitgetragen wurde. Ein weiteres großes Dankeschön richtete Kleinhenz an das Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen, welches die Sinnverlegung im vorderen Bereich zurück an den Hang auf eigene Kosten vorgenommen hat. So konnte man sich eine kostenaufwändige Sanierung der Brücke im Eingangsbereich sparen und das Gelände außerdem großzügig angelegt werden. Ganz wesentlich zum Gelingen hat auch die Unterstützung des Landkreises Bad Kissingen mit seinem Konversionsmanagement beigetragen. „Gerne unterstützen wir unsere Konversionskommunen Wildflecken und Hammelburg mit dem Konversionsmanagement auf ihrem Weg beide Standorte in eine gute Zukunft zu führen“, so stellvertretende Landrätin Brigitte Meyerdierks. Weiter lobt sie das Durchhaltevermögen der Gemeinde: „Trotz der Schwierigkeiten und der daraus resultierenden erheblichen Mehrkosten haben die Gemeinde und der Gemeinderat das Projekt nicht aufgegeben und wurden nun mit dieser sehr schönen Anlage belohnt.“

Pumptrack

Neuer Name – mit Bezug zu Vergangenheit und Zukunft
Während der Bauhochphase suchten das Konversionsmanagement, die Gemeindejugendarbeit, Jugendliche der Gemeinde sowie die beauftragte Grafikerin Carolina Wille, Agentur NOVA, in einem Workshop nach Ideen für einen neuen Namen zum gesamten Areal. Die Impulse der Jugendlichen flossen in das endgültige Ergebnis ein. Katharina Edelmann vom Konversionsmanagement des Landkreises stellt den neuen Namen samt Logo vor: „Es war uns wichtig, einen Namen zu finden, der für das gesamte Areal steht, da es auf dem Gelände mehr als nur den Pumptrack gibt. Pump stellt den Bezug zum alten Pumpwerk, aber auch zum neuen Pumptrack her. Base steht zum einen für military base, dem Militärstandort der US Army, der Wildflecken mal war, aber auch der Bundeswehr; Der Slogan Keep on rolling, zu Deutsch weitermachen, passt sowohl zu den Aktivitäten auf der PumpBase, falls mal ein Trick nicht so klappt, wie man möchte; aber auch, oder vor allem, zum Markt Wildflecken, neue und mutige Wege zu gehen, sich nicht unterkriegen zu lassen und nach vorne zu schauen.“

Nach der Segnung des Geländes durch Pfarrer Mariusz Dolny eröffnet Bürgermeister Kleinhenz die PumpBase mit guten Wünschen an die Nutzer: sie sollen Spaß und Action haben, keine Unfälle bauen, und verantwortungsvoll mit den Ressourcen umgehen. Ein professioneller Fahrer der Firma Pumptrack.de zeigte, wie man auf dem Pumptrack fährt, ehe dann vor allem die jungen Gäste der Eröffnungsfeier die Möglichkeit bekamen, ihr Talent auf dem asphaltierten Parcours auszuprobieren.

Pumpbase

Pumptrack (Definition Wikipedia):

Ein Pumptrack ist eine speziell geschaffene Mountainbikestrecke (engl. kurz track). Das Ziel ist es, darauf, ohne zu treten, durch Hochdrücken (engl. pumping) des Körpers aus der Tiefe am Rad Geschwindigkeit aufzubauen. Der oder die Radfahrerin steht dabei auf den Beinen und sitzt nur kurz zum Starten im Sattel.


 

Gesamtkosten des Freizeitareals ~958.000 €
Davon förderfähige Gesamtkosten ~870.000 €
Städtebauförderung (80% Förderquote) ~696.000 €
Eigenanteil Markt Wildflecken ~262.000 €

Zzgl. Sinnverlegung & -renaturierung (100% Wasserwirtschaftsamt KG) ~144.000 €

PumpBase Wildflecken in Zahlen
Gesamtfläche Ca. 8.200 m²
Pumptrack 1.000 m²
Bolzplatz 350 m²
Gesamtlänge Sinnverlegung und -renaturierung 250 m
Gesamt bewegte Bodenmenge Ca. 9.500 m³ ≙ ca. 19.000 ≙ 1.055 LKW-Ladungen

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