Mehr als „nur“ eine neue Fassade: Telekom-Gebäude wird generalsaniert

Das Telekom-Gebäude an der Münchner Straße gehört zu den prägendsten Bauten in der Bad Kissinger Innenstadt. Nun wird der Landkreis die Immobilie aus dem Jahr 1967 generalsanieren. Dabei ändert sich nicht nur im Inneren des Hauses etwas – es bekommt auch ein neues Gesicht.

„Wir bauen das Gebäude komplett zurück, es wird sozusagen nur noch das Skelett übrig bleiben“, erläutert Projektleiter Alexander Fadeev. Die Arbeiten haben am 10. November begonnen. Aktuell wird der Verbindungsbau zum Postgebäude hin abgerissen. „Der Abbruch muss gut koordiniert werden, weil der Durchgangsverkehr weiterhin fließen wird – und da steht natürlich die Sicherheit an erster Stelle.“ Neben dem Verbindungsbau werden im Zuge der Generalsanierung auch die öffentlichen Toiletten verschwinden. Sie sollen durch eine Grünfläche mit Bäumen ersetzt werden. 

Generalsanierung Telekom-Gebäude

Die Pläne erläuterten (von links): Peter Glatt (Ingenieurbüro Glatt, Bad Kissingen), Alexander Fadeev (Landratsamt, Projektleiter), Landrat Thomas Bold, Christian Teichmann (GKT Architekten, Würzburg) sowie Oliver Hüfner (Hüfner Consult, Bad Kissingen). Fotos: Landratsamt Bad Kissingen/Nathalie Bachmann

Anschließend wird das Haus, – insgesamt sechs Geschosse inklusive Keller – sukzessive wieder aufgebaut. „Dabei integrieren wir die Arkaden mit in das Gebäude“, sagt Landrat Thomas Bold. „An dieser Seite hin zur Münchner Straße wird die Fassade damit nach vorn gerückt, es entsteht eine Front mit viel Glas.“ Die eingesetzten Kastenfenster mit Schallschutz halten die Wärme aus dem Gebäude, gleichzeitig kann durch die in die Fassade integrierten Lüftungsschlitze frische Luft einströmen. Auch erneuerbare Energien halten Einzug: Auf dem Dach entsteht eine Photovoltaik-Anlage, auf dem Parkplatz können E-Autos an einer Lade-Station „getankt“ werden. 

Der Landkreis hat das Gebäude 2017 gekauft. „Damit haben wir in doppelter Hinsicht einen Glücksgriff gemacht“, so Bold. „Erstens konnten wir die Räume nutzen, als unser Haupthaus ab Januar 2018 saniert wurde. Zweitens liegt das Gebäude sehr zentral und bietet mit rund 4.310 Quadratmetern Nutzfläche viel Raum.“

Abriss Verbindungsbau

Die Kosten für die Generalsanierung wurden auf etwa 11,5 Millionen Euro kalkuliert. Im Dezember 2022 soll das Projekt abgeschlossen sein. Dann werden unter anderem die Zulassungs- und die Führerscheinstelle Hausen in die untersten drei Stockwerke einziehen – insgesamt 77 MitarbeiterInnen. In das dritte und vierte Obergeschoss kommt das Zentrum für Telemedizin. Und im Penthouse wird eine Musterwohnung für betreutes Wohnen entstehen, die mit allen technischen Raffinessen ausgestattet ist. 
 

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