Einfach (und) genial: Software-Roboter unterstützt Corona-Arbeit im Landratsamt

Die Arbeit rund um das Corona-Virus erfordert viel Personal, vor allem im Gesundheitsamt. Dort sind die Mitarbeiter*innen unter anderem damit beschäftigt, die vom Labor gelieferten Testergebnisse in eine Datenbank zu übertragen – eine zeitaufwändige und gleichzeitig monotone Aufgabe. Damit ist jetzt Schluss, denn das Landratsamt Bad Kissingen setzt für die Weiterverarbeitung der Daten seit kurzem einen Software-Roboter ein. „Eine einfache, aber effektive Lösung, die in Unterfranken einzigartig ist – möglicherweise sogar in Bayern“, sagt Landrat Thomas Bold und fügt hinzu: „Unser Software-Roboter geht sogar noch einen Schritt weiter: Er benachrichtigt die negativ getesteten Personen per SMS.“

Software-RoboterAktuell ist die Corona-Teststrecke des Landkreises Bad Kissingen an drei Nachmittagen in der Woche in Betrieb. Die Tests gehen ans Labor, das die Ergebnisse dann verschlüsselt ans Gesundheitsamt überträgt. Dort müssen Mitarbeiter*innen die Ergebnisse per Hand in eine Datenbank eintragen. „Diese Arbeit kostet viel Zeit und bindet damit Personal“, erklärt der Leiter des Gesundheitsamts, Dr. Ingo Baumgart. „Außerdem ist die Aufgabe sehr monoton, so dass hin und wieder Fehler passieren können.“ 

Die Lösung: ein Software-Roboter, der die Ergebnisse vollautomatisch in die Datenbank einträgt. Vertrieben wird er von der Cisio GmbH in Nürnberg, seit kurzem ist er im Landratsamt Bad Kissingen im Einsatz. Dort lernt das Team von EDV-Leiter Jürgen Bischoff den Roboter an. Jürgen Bischoff ist begeistert von dem einfachen, aber effektiven Helfer. „Er basiert nicht auf künstlicher Intelligenz, sondern ist eine relativ schlichte Software-Lösung. Und genau das ist der Vorteil: Man kann ihn individuell anlernen, und damit kann er in den unterschiedlichsten Bereichen zum Einsatz kommen – überall dort, wo es Routineaufgaben zu erledigen gibt“, so Jürgen Bischoff. 

Seit neuestem geht der Roboter sogar noch einen Schritt weiter: Er benachrichtigt die negativ getesteten Personen, die dazu ihre Einwilligung gegeben haben, per SMS. Sie mussten bisher teilweise mehrere Tage auf ihr Testergebnis warten, weil die Mitarbeiter*innen des Gesundheitsamts zunächst die Menschen informieren, die sich mit Covid-19 infiziert haben. „Für uns ist das eine tolle Unterstützung“, freut sich Dr. Ingo Baumgart. „Denn zum einen wird damit unser Personal entlastet, zum anderen bekommen die negativ Getesteten zeitnah ihr Ergebnis.“ 

Aktuell ist der Software-Roboter an drei Tagen pro Woche im Einsatz. In dieser Zeit entlastet er jeweils eine Vollzeitkraft, die sich nun wieder intensiver ihren Fachaufgaben zuwenden kann. „Gerade in der aktuellen Situation ist das für uns enorm wichtig“, betont Landrat Thomas Bold.

Damit sind die Aufgaben, die der Software-Roboter übernehmen kann, allerdings noch lange nicht erschöpft. „Grundsätzlich können wir ihn überall dort einsetzen, wo viele Listen geschrieben werden müssen – also in fast allen Fachbereichen“, sagt der Landrat. Auch ein Einsatz im Impfzentrum ist grundsätzlich möglich. Allerdings müssen hier die Rahmenbedingungen noch festgelegt und die EDV aufgebaut werden.
 

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