Schulzentrum Hammelburg: Preisgericht kürt die Siegerentwürfe

Neun Hektar Fläche am Rand der Stadt Hammelburg, darauf: ein zukunftsorientiertes Schulzentrum – bestehend aus einem Gymnasium, einer Realschule, einer Förderschule, einer gemeinsamen Mensa sowie einer Zweifachsporthalle und Sportanlagen. Diesen Plan möchte der Landkreis Bad Kissingen in den nächsten Jahren umsetzen und hat deshalb einen Realisierungs- und Ideenwettbewerb initiiert.

Wie kann das neue Schulzentrum Hammelburg architektonisch gestaltet werden? Wie können die Klassenräume intelligent und auch gemeinschaftlich genutzt werden, wo und wie können auf dem Gelände Synergien erzeugt werden? Welche innovativen Konzepte gibt es, was das ökologische und energieeffiziente Bauen angeht? Mit diesen und vielen anderen Fragen haben sich insgesamt 19 Architektinnen und Architekten aus Deutschland und Österreich im Rahmen des Wettbewerbs beschäftigt. 

Pädagogisches Konzept spielt wichtige Rolle bei den Planungen

Schulzentrum Hammelburg Gruppenfoto„Bei der Planung und Realisierung stehen für uns drei wesentliche Aspekte im Fokus: Zum einen soll das neue Gebäudeensemble so konzipiert sein, dass es modernes Lehren und Lernen möglich macht“, erklärt Landrat Thomas Bold. „Das heißt, die Lernlandschaften sollen offen und freundlich gestaltet sein, die Räume sollen sich vielfältig nutzen lassen.“ Darauf fußt das moderne pädagogische Konzept, erläutert Dr. Matthias Ludolph, Schulleiter des Frobenius Gymnasiums Hammelburg: „Wir wollen den Jugendlichen einerseits den Raum geben, individuell zu lernen. Andererseits ist das Konzept darauf ausgelegt, dass sich die Schülerinnen und Schüler gegenseitig unterstützen und gemeinsam Projekte verwirklichen.“

Synergien sollen geschaffen und genutzt werden

Außerdem ist es das Ziel, den Bau wirtschaftlich und gleichzeitig nachhaltig zu planen und zu realisieren. „Und schließlich soll sich das Gebäudeensemble nicht nur ins Stadtbild einfügen, sondern neue Impulse geben“, sagt Hammelburgs Bürgermeister Armin Warmuth. „Dadurch, dass der neue Schulcampus in unmittelbarer Nähe zu weiteren Sport- und Freizeitanlagen wie der Saaletalhalle, dem Saaletalbad und der Tennishalle platziert wird, bieten sich große Chancen, Synergien zwischen den verschiedenen Einrichtungen zu nutzen. Selbstverständlich freuen sich die Vereine auch über die Möglichkeiten, die sich ihnen durch die neuen Gebäuden, vor allem durch die Zweifachsporthalle, eröffnen.“

Modern, pfiffig, funktional und nachhaltig

Zunächst sollen Gymnasium, Mensa und die Zweifachsporthalle mit Sport- und Freianlagen realisiert werden. In einem weiteren Schritt soll das Schulzentrum durch den Neubau der Jakob-Kaiser-Realschule sowie der Saaletalschule ergänzt werden. Dafür haben die Architektinnen und Architekten im Rahmen des Wettbewerbs umfassende Pläne eingereicht, die von einem elfköpfigen Preisgericht gesichtet und bewertet wurden. Die Jury hat die drei besten Entwürfe gekürt (siehe angehängte Beurteilungen) und außerdem zwei Anerkennungspreise vergeben. 

„Es ist wirklich beeindruckend, mit welcher Kreativität die Wettbewerber ans Werk gegangen sind“, so Landrat Thomas Bold. „Es hat sich gezeigt, dass ein modernes Lernumfeld, eine pfiffige Architektur und Funktionalität sehr wohl in Einklang zu bringen sind mit den Faktoren Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit.“ 

Die Sieger

Am meisten überzeugt haben die Jury die Planungen von Numrich Albrecht Klumpp Architekten, Berlin in Zusammenarbeit mit ST raum a. Landschaftsarchitekten, Berlin (Preisgeld: 44.000 Euro). Auf Platz 2 folgt Baumschlager Hutter München GmbH mit Terra Nova Landschaftsarchitektur, München (27.500 Euro). Der dritte Preis geht an Franz und Sue, ZT GmbH, Wien mit EGKK Landschaftsarchitektur, Wien (16.500 Euro). Welcher der drei Siegerentwürfe tatsächlich realisiert wird, entscheidet sich Mitte Mai beim Vergabeverordnung (VgV) Verfahren. Bis dahin sind die drei Preisträger dazu aufgefordert, Details in ihren Entwürfen zu überarbeiten. Außerdem hat die Jury zwei Anerkennungspreise vergeben, dotiert mit jeweils 11.000 Euro.

Hier finden Sie die Beurteilung des Preisgerichts zu den Siegerentwürfen.

Erster Bauabschnitt: rund 48 Millionen Euro

Dass das Frobenius Gymnasium Hammelburg an einem anderen Standort neu erbaut wird, ist schon vor längerer Zeit beschlossenen worden: An dem Gebäude, dessen älteste Fundamente aus den 1960er Jahren stammen, nagt er Zahn der Zeit. Die Schule grundlegend zu sanieren, teilweise zu erneuern und umzugestalten, wäre nicht wirtschaftlich gewesen. Da sich die Realschule und die Förderschule bereits in unmittelbarer Nachbarschaft befinden, lag es nahe, ein Schulzentrum zu entwickeln. In den Haushalt des Landkreises wurden für den ersten Bauabschnitt – bestehend aus Gymnasium, Mensagebäude und Sporthalle inklusive Sportanlagen – rund 48 Millionen Euro eingestellt.

Schulzentrum Hammelburg 1. Platz

Erstplatzierter Entwurf mit Gymnasium (vorne links), rechts die Förderschule, dahinter die Realschule; hinteres Gebäude: Zweifachsporthalle und Mensa/Ganztagsbereich. 

Schulzentrum Hammelburg 2. Platz

Zweitplatzierter Entwurf mit Gymnasium (die zusammenhängenden Gebäude vorne links), Förderschule (erstes Gebäude rechts), dahinter die Sporthalle, die Realschule (die beiden hinteren Gebäude) sowie zwischen Realschule und Gymnasium: Mensa und Ganztagsbereich.

Schulzentrum Hammelburg 3. Platz

Drittplatzierter Entwurf mit Realschule (die drei Gebäude links), davor: Förderschule (blau, vordere Reihe) und Gymnasium (rechter hinterer Cluster); verbindendes Element zwischen Gymnasium und Realschule: Mensa und Ganztagsbereich, dahinter: die Sporthalle.

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