Auszeichnung in der Residenz

Im festlichen Ambiente des Fürstensaals in der Residenz in Würzburg händigte Regierungspräsident Dr. Eugen Ehmann das Steckkreuz für besondere Verdienste um das Feuerwehrwesen an Brandmeister Walter Emmert, Hammelburg aus. 1976 trat Emmert in die Freiwillige Feuerwehr in seiner Heimatstadt Hammelburg ein. 1980 stand der Übergang von der Jugendgruppe zu den Aktiven und die Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger an. „Sie bildeten sich stetig weiter, so folgte 1985 die Ausbildung zum Gruppenführer an der Feuerwehrschule in Würzburg mit Bestellung zum Gruppenführer und 1986 die Ausbildung zum Zugführer“, schilderte Ehmann die Entwicklung. Im selben Jahr wurde Emmert zum stellvertretenden Kommandanten gewählt. Ein Amt, das er auch jetzt noch ausübt. Der Ausbildung zum Leiter einer Feuerwehr an der Feuerwehrschule im Jahr 1989 folgten noch viele weitere Lehrgänge, Seminare, Standortausbildungen und Weiterbildungen. 1990 erfolgte die Bestellung zum Jugendwart der Freiwilligen Feuerwehr Hammelburg, eine Funktion, die Emmert bis 1996 ausgeübt hat.

Ehrung Emmert2

In der Residenz in Würzburg erfolgte die Aushändigung des Steckkreuzes für besondere Verdienste um das Feuerwehrwesen. Auf dem Foto (von links) Regierungspräsident Dr. Eugen Ehmann, Walter und Elke Emmert, Landrat Thomas Bold und Hammelburgs stellvertretende Bürgermeisterin Elisabeth Assmann. Foto: Regierung von Unterfranken/Nicolas Rupp 

Eingeklemmte Person befreit

Die Leistungsprüfung Löschangriff Stufe 6 absolvierte der Floriansjünger 1991, es folgten die Ernennung zum Löschmeister 1992, die Ernennung zum Oberlöschmeister 1997 und 2001 dann die Ernennung zum Hauptlöschmeister. 2005 absolvierte er die Leistungsprüfung Hilfeleistungseinsatz Stufe 6 und im Jahr 2010 erfolgte die Ernennung zum Brandmeister. In zahlreichen Brandbekämpfungs- und sonstigen Hilfeleistungseinsätzen zeichnete sich Emmert als Feuerwehreinsatzleiter aus. „Ich möchte einige Beispiele nennen“, sagte der Regierungspräsident und zählte auf: Am 7. Dezember 2007 wurde die Feuerwehr Hammelburg zu einem Verkehrsunfall auf der Umgehungsstraße B 287 mit eingeklemmter Person alarmiert. Beim Eintreffen an der Unfallstelle wurde festgestellt, dass zwei Pkw am Unfallgeschehen beteiligt waren: Ein in Richtung Bad Kissingen fahrender Pkw überholte kurz vor der Einmündung der Anschlussstelle Mitte und es kam auf der Gegenfahrbahn zum Zusammenstoß. „Sie haben als Einsatzleiter nach Erkundung die Absicherung der Unfallstelle sowie der beteiligten Fahrzeuge vorgenommen. Der Fahrer des in Richtung Gemünden fahrenden Pkw war im Fahrzeug eingeklemmt und musste mittels Schere und Spreizer durch den Angriffstrupp der Feuerwehr Hammelburg befreit werden, bevor er dem Rettungsdienst übergeben werden konnte“, lobte Ehmann den Einsatz. Der Führer des zweiten Fahrzeugs war nur leicht verletzt worden.

Unfall im Schotterwerk

Am 21. Oktober 2014 kam es in einem Schotterwerk bei Langendorf zu einem Unfall mit eingeklemmter Person: Ein Muldenkipper war am Hang einer Schotterhalde ins Rutschen geraten und ca. 60 Meter in die Tiefe gestürzt. Das Fahrzeug hatte sich dabei mehrfach überschlagen und das Führerhaus war vollständig eingedrückt. Beim Eintreffen der Feuerwehren aus Langendorf als örtlich zuständige Wehr und aus Westheim, Hammelburg und Euerdorf habe sich Emmert als Einsatzleiter nach der Beurteilung der Lage zwei gesicherte Trupps mit Sanitätsausbildung auf der losen Gesteinshalde zum 60 Meter tiefer liegenden Muldenkipper abgelassen. Nach Feststellung, dass der Fahrer sich verletzt im Führerhaus befand, wurden weitere Kräfte der eintreffenden Bergwacht und Sanitäter des Bayerischen Roten Kreuzes abgeseilt, die den Verletzten übernahmen. Dieser wurde anschließend vom nachalarmierten Hubschrauber mittels Winde geborgen und in ein nahegelegenes Krankenhaus geflogen.

Mehr als 1000 Einsätze

Bei einem Verkehrsunfall am 27. April 2016 auf der B 287 im Bereich Lagerkreuzung kam ein Pkw von der Fahrbahn ab und verkeilte sich auf der Seite liegend zwischen zwei Bäumen. Beim Einsatz musste der Fahrer mit dem Rettungssatz aus dem Fahrzeug befreit werden. Am 19. Mai 2017 kollidierten zwei Fahrzeuge auf der Autobahn A 7. Ein Fahrzeug hatte sich mehrmals überschlagen und drohte wegen der Geländeneigung weiter zu rollen. „Sie veranlassten eine Sicherung des Transporters mittels Rettungsstützen, so dass der Fahrer von der Feuerwehr befreit werden konnte“ führte der Regierungspräsident aus. Am 15. April 2019 kam es zwischen Fuchsstadt und Lager Hammelburg/Gauaschach zu einem Verkehrsunfall mit zwei Lkw. Ein Klein-Lkw kam auf abschüssiger Fahrbahn auf die Gegenseite und fuhr frontal auf den anderen Lkw auf. Sie haben als Einsatzleiter die Erkundung vorgenommen und zwei Truppszur Personenbefreiung bereitgestellt. Es stellte sich heraus, dass sowohl der schwerstverletzte Fahrer des Klein-Lkw als auch Fahrer und Beifahrer des Lkw eingeklemmt waren.

Steckkreuz des Feuerwehr-Ehrenzeichens

Letztere waren ansprechbar und konnten von der Feuerwehr Hammelburg nach Entfernen der Fahrzeugtüren befreit und an den Rettungsdienst übergeben werden. Der Fahrer des Klein-Lkw verstarb leider noch an der Unfallstelle. Weitere Kräfte der Feuerwehren Fuchsstadt und Gauaschach hatten die Verkehrsabsicherung an den Zufahrtstraßen übernommen. „Die erwähnten Einsätze stellen nur einen kleinen Auszug aus Ihren sicherlich mehr als 1000 Einsätzen dar, die Sie gefahren sind und bei denen sie viele Menschen gerettet oder ihnen geholfen haben“, sagte Ehmann in seiner Laudatio. Als  stellvertretender  Kommandant  der FreiwilligenFeuerwehr  habe sich Emmert  um  das Feuerwehrwesen in der Stadt Hammelburg und darüber hinaus verdient gemacht. „Sie sind daher auch bereits mit dem Staatlichen Ehrenzeichen in Gold für 40-jährige Dienstzeit ausgezeichnet worden", sagte der Regierungspräsident, er freue sich, auch  im  Namen  des  Bayerischen  Innenministers,  nun das Steckkreuz des Feuerwehr-Ehrenzeichens zu überreichen. 

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