Männliche Trophäen auf dem Tisch

Da liegen sie, schön aufgereiht nebeneinander oder hängen an den Stellwänden: Trophäen von männlichem Rehwild oder besser gesagt, Rehböcken. Auf dem weiblichen Schädel fehlen die Hörner und deshalb sind sie bei der Hegeschau nicht gefragt. Einmal im Jahr – so schreibt es das bayerische Jagdgesetz vor – sind Jäger und Jägerinnen in Bayern verpflichtet, den präparierten Kopfschmuck, die Trophäen, öffentlich bei einer Hegeschau zu präsentieren. Im Landkreis Bad Kissingen finden mehrere Hegeschauen statt. Eine davon war jetzt in Albertshausen zu sehen, rund hundert Jäger und Jägerinnen nahmen an der Veranstaltung teil. Die Hegeschau werde genutzt, um das jagdliche Handeln nach außen sichtbar zu machen, sagte Landrat Thomas Bold bei der Begrüßung. „Die Jagd ist ein Stück Kultur. Sie hat eine wichtige, ordnende und regulierende Aufgabe und geht Hand in Hand mit dem Tier- und Artenschutz in unserem Land“, beschrieb der Landrat die Aufgabe der Jägerinnen und Jäger. Sie würden Lebensräume für Tiere – ob jagdbar oder geschützt - pflegen.

PM-Hegeschau_EdgarThomas_SandroKirchner_HelmutFischer_ThomasBold_PeterGleißner_Foto_Hans-PeterDonilsreiter

Bei der Hegeschau in Albertshausen: (von links) Kreisobmann Edgar Thomas, Innenstaatsekretär Sandro Kirchner, Dr. Helmut Fischer, Vorstand des Jägervereins Bad Kissingen, Landrat Thomas Bold, Dr. Peter Gleißner, Jagdberater. Foto: Landkreis Bad Kissingen/Hans-Peter Donislreiter

Bei einer Hegeschau ist stets der Kopfschmuck des Schalenwildes gefragt, in Albertshausen wurde also das Gehörn von männlichem Rehwild, ebenso zur Schau gestellt, wie die Waffen von Keilern. Für alle Nicht-Jäger und Nicht-Jägerinnen: Als Keilerwaffen werden die Eckzähne des Keilers bezeichnet.Schmuck von Rot-, Dam- und Gamswild gab es hier nicht zu finden – außer auf dem einen oder anderem Filzhut eines Jägers oder einer Jägerin. Hier gilt der Gamsbart, der keck an das Hütchen gehaftet ist, seit Jahrhunderten als Zierde. Statt Gamsbart dienen auch ein Hirschbart oder Wildsauhaare als Accessoire am Hut. Vom Gemeinschaftsjagdrevier Theinfeld wurde ein Hirsch der Klasse III vorgezeigt, ein solcher Acht-Ender ist eine Seltenheit in diesem – eigentlich rotwildfreien - Bereich.

Jägerisches Wirken hat Einfluss auf die Entwicklung der Wälder

Mit im Fokus standen auch andere Aktivitäten der Jägerschaft im abgelaufenen Jagdjahr, darunter Maßnahmen zur Biotopverbesserung, die Entwicklung des Niederwildes oder die Entwicklung des Schwarzwildabschusses. Als weiteren zentralen Bereich nannte Bold die Rehwildabschussplanung. Es sei ihm bewusst, so der Landrat, dass diese Thematik immer wieder für Reizstoff sorge, letztlich sei aber das Rehwild neben dem Schwarzwild ein Kernstück des jagdlichen Handels. Das jägerische Wirken habe direkten Einfluss auf die Entwicklung der Wälder, fasste Bold zusammen. Durch die Bemühungen der Jäger und Jägerinnen um einen angemessenen Wildbestand sei die Situation im Bereich des Altlandkreises Bad Kissingen entspannt. Innenstaatsekretär Sandro Kirchner ging auf das Thema Waffenrecht ein, die Auswertungen des erlegten Wildes stellte im Anschluss Jagdberater Dr. Peter Gleißner vor, der zudem über den Wolf referierte. Berthold Greubel, Leiter des Schwarzwildrings Altlandkreis Bad Kissingen, lobte die nachhaltige Bejagung.

zurück