Summen und Brummen

Ob bei Kaffee und Kuchen am Sonntagnachmittag oder beim entspannten Schmökern mit einem Glas Wein abends auf der Terrasse oder dem Balkon – so wirklich alleine bleibt man da selten. Häufig kündigen sich nicht eingeladene Gäste mit einem leisen Brummen an: Hummeln, Wildbienen, Wespen und Hornissen. Meistens handelt es sich bei den summenden Gästen um die „Deutsche Wespe“ und die „Gemeine Wespe“ – die häufigsten Wespenarten hierzulande. Vorneweg: Auch wenn diese Brummer manchmal nervig sind, sie sind von großer Bedeutung für den Naturhaushalt und das Gleichgewicht im Ökosystem. Wespen fressen zum Beispiel Baumschädlinge oder Schnaken, für ihre Larven fangen sie Blattläuse, Fliegen, Maden, Spinnen und Raupen. Hornissen ernähren ihre Brut mit Wespen, Bienen, Heuschrecken, Käfern oder schnappen auch einmal eine Libelle. Hummeln futtern Nektar und wie die Wildbienen auch Pollen.

Lebensraum wird durch den Menschen kleiner

Weil ihr Lebensraum durch Zersiedlung kleiner wird, weichen die Tiere vermehrt auf den Lebensraum des Menschen aus – sie tun es aufgrund des Mangels an geeigneten Nistmöglichkeiten. Deshalb besiedeln sie aus ihrer Sicht geeignete Nistplätze wie Hohlräume in und an Häusern, wobei sie an diesen Orten durch die zunehmende Unwissenheit des Menschen stark gefährdet sind. Alle genannten Insekten sind von Natur aus harmlos, sie greifen niemanden einfach so an oder stechen zu. Das wäre Energieverschwendung, sie kümmern sich lieber um die Aufzucht ihrer Brut. Wenn ihnen bei der Nahrungssuche etwas im Weg steht oder wenn sie sich bedroht fühlen, können sie angriffslustig reagieren. Daher möchten die meisten Menschen sie so schnell wie möglich wieder loswerden. Die gute Nachricht: Es ist möglich, eine sowohl für Mensch und Tier zufriedenstellende Lösung zu finden.

Netzwerk aus Expertinnen und Experten

Dem Landkreis Bad Kissingen ist es mittlerweile gelungen, ein Netzwerk aus Experten und Expertinnen mit erforderlichem Fachwissen zu etablieren. Sie klären die Bürgerinnen und Bürger vor Ort auf, können im Akutfall schnell Abhilfe leisten und siedeln die Tiere um. Für das Umsetzen bzw. Entfernen von Nestern braucht es jedoch eine artenschutzrechtliche Genehmigung, da die genannten Insekten nach dem Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt sind. Zur Vorsorge helfen Schutzmaßnahmen wie etwa das Anbringen eines Fliegengitters. Wer einen Akutfall in der unmittelbaren Umgebung hat und eine Beratung bzw. Abhilfe wünscht, kann sich an die die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Unteren Naturschutzbehörde wenden. Sie vermitteln einen Ansprechpartner aus dem Berater- und Umsetzer-Netzwerk.


Tipps zum Umgang mit Hummeln, Hornissen, Wespen und Wildbienen

  • Wer in der Nähe seines Wohnraumes ein Nest entdeckt, sollte sich rund fünf Meter fernhalten, um die Tiere nicht zu stören.
  • Die Einflugschneise zum Nest, bzw. der Landeplatz sollten frei gehalten werden.
  • Hektische Bewegungen versetzen die Tiere in Alarmbereitschaft – Kinder sollten auf gar keinen Fall in der Nähe eines Nestes spielen.
  • Das jeweilige Nest mit Wasser abzuspritzen ist verboten. Darauf, ebenso wie auf Erschütterungen, Klopfen, Hämmern oder Trampeln in der Nähe des Nestes, reagieren die Insekten extrem aggressiv.
  • Ein Steak und anderes Fleisch auf dem Grill-(teller) zieht Wespen an. Es zählt als Aas - ein Leckerbissen auf der Suche nach proteinreicher Kost.
  • Auch Süßigkeiten wie Kuchen, Marmelade oder Eis sind Verlockungen, denen Wespen nicht widerstehen können. Hornissen lieben Süßes in Form von reifem Obst.
  • Am besten deckt man draußen Speisen und Getränke ab. Kinder sollten mit einem Strohhalm trinken.

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