Auf dem Weg zum Fairtrade-Landkreis

Sich fair und nachhaltig engagieren ist das Ziel der Kampagne Fairtrade-Landkreis Bad Kissingen. Das Fairtrade-Siegel kennzeichnet Waren, die aus fairem Handel stammen und bei deren Herstellung bestimmte soziale, ökologische und ökonomische Kriterien eingehalten werden. Zu den bekanntesten Produkten zählen Kaffee, Tee, Zucker, Schokolade, aber auch Kleidung und Gebrauchsgegenstände. Im Landratsamt fließt bei den Sitzungen schon lange Kaffee aus Fairtrade-Produktion in die Tassen, seit einigen Monaten stehen auch Fairtrade-Zucker und Tee bereit. „Fairtrade ist ein wichtiger Schritt in Richtung eines gerechteren Welthandels, wir wollen das als Landkreis unterstützen“, sagt Landrat Thomas Bold. Insgesamt gibt es fünf Kriterien zu erfüllen, nach dem Beschluss, Fairtrade-Landkreis zu werden folgte als nächster Schritt die Gründung der Steuerungsgruppe. Brigitte Meyerdierks vertritt als Leiterin die Gruppe nach außen. „Ich unterstütze das Engagement des Landkreises gerne, das Thema ist mir ein Herzenswunsch“, so Meyerdierks.

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Ein Teil der Fairtrade-Steuerungsgruppe: Landrat Thomas Bold und die Leiterin der Steuerungsgruppe, Brigitte Meyerdierks, mit dem Fairtrade-Siegel. Foto: Landkreis Bad Kissingen/Burkhard Lamer

Öffentlichkeit einbinden

Jetzt gilt es, die weiteren Kriterien zu erfüllen, dabei spielen lokale Einzelhandelsgeschäfte, Cafés, Restaurants oder Floristen eine Rolle. Weiterhin sind öffentliche Einrichtungen wie Schulen, Vereine, Kirchen- und Glaubensgemeinschaften gefragt, die Informations- und Bildungsaktivitäten zum Thema Fairtrade umsetzen und Produkte aus fairem Handel anbieten. Und, es gilt die Öffentlichkeit über Fairtrade zu informieren. Wenn alle Kriterien erfüllt sind, kann der Landkreis sich auf die Auszeichnung „Fairtrade-Landkreis“, die Fairtrade Köln vergibt, freuen. Im Landkreis Bad Kissingen sind bereits die die Jakob-Kaiser-Realschule(2016) und das Frobenius Gymnasium (2017) in Hammelburg, das Franz-Miltenberger-Gymnasium in Bad Brückenau (2019) und die Städte Bad Brückenau (2012), Hammelburg (2014) und Bad Kissingen (2017) Fairtrade zertifiziert.

Information zu Fairtrade

Rund 1,5 Milliarden Menschen leben weltweit in kleinen, bäuerlichen Haushalten. Neben Nahrungsmitteln zur Selbstversorgung bauen sie Produkte zum Verkauf an, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Kleinbauern, die fair produzieren, erzielen bessere Preise und können damit ihre Lebenssituation positiv verändern. Das Einkommen sollte die Kosten für Lebensmittel, Wasser, Wohnen, Bildung, Gesundheit, Verkehr, Kleidung und andere lebenswichtige Bedürfnisse decken – einschließlich des Sparens für Notlagen.

Soziale, ökonomische und ökologische Standards müssen erfüllt werden

Um das Siegel zu erhalten erfüllen die Produzenten und Produzentinnen zunächst soziale, ökonomische und ökologische Standards. Dazu zählt die Stärkung von Kleinbäuerinnen, Kleinbauern, Arbeiterinnen und Arbeitern, das Verbot ausbeuterischer Kinderarbeit, Diskriminierungsverbot, Frauenförderung, ein umweltschonender Anbau ist ebenso gefordert wie das Verbot gefährlicher Pestizide und weiteres mehr. Die Händlerinnen und Händler verpflichten sich unter anderem zur Bezahlung von Fairtrade-Mindestpreis und Fairtrade-Prämie und liefern einen Nachweis über ihren Waren- und Geldfluss. Fairtrade ist als fortlaufender Prozess zu sehen, der durch die Arbeit und Sensibilisierung vieler Unterstützer getragen wird. Eine große Rolle spielen natürlich die Menschen, die die Produkte kaufen.

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