Bereits der Auftakt zur Bayerischen Demenzwoche im Landkreis Bad Kissingen mit dem Dokumentarfilm „Für immer – Geschichte einer Liebe“ im Universum Kino Palast zog mit über 150 Zuschauern und Zuschauerinnen mehr Publikum an, als erwartet. Doch damit nicht genug, die Veranstaltung mit dem Thementag „Blickpunkt Auge“ im ZTM Bad Kissingen, sprengte vollends den Rahmen: Der erste Vortrag des Tages von Prof. Dr. med. Jost Hillenkamp „Altersbedingte Makuladegeneration AMD - die häufigste Augenerkrankung im Alter“ bescherte den Hauptorganisatoren, dem Pflegestützpunkt und Pflegenetzwerk für den Landkreis Bad Kissingen, mit 300 Gästen ein volles Haus. „Wir freuen uns über das große Interesse nicht nur an diesen beiden Veranstaltungen – insgesamt ziehen wir eine positive Resonanz auf alle unsere Angebote“, lautet das Resümee von Cordula Kuhlmann, Leiterin Regionalentwicklung Landkreis Bad Kissingen und Geschäftsführerin der Akademie Barbara Stamm, zur diesjährigen Demenzwoche.
Auch die Akademie Barbara Stamm wurde während der Demenzwoche vorgestellt, sie bietet auf neue Art und Weise Fort- und Weiterbildungen für beruflich und privat engagierte Menschen in den Bereichen Pflege, Soziales und Ehrenamt an.
Vorstellung der Akademie Barbara Stamm
Vorgestellt wurde am Abend der Filmvorführung im Kino auch die Akademie Barbara Stamm, sie bietet eine neue Qualität an Fort- und Weiterbildungen für beruflich und privat engagierte Menschen in den Bereichen Pflege, Soziales und Ehrenamt an. „Über 80 Prozent der pflegebedürftigen Menschen werden zuhause durch Pflegedienste und pflegende Angehörige versorgt“, informierte Rüdiger Heining, stellvertretender Geschäftsführer der Akademie Barbara Stamm. Die Akademie bietet sowohl pflegenden Angehörigen und Ehrenamtlichen als auch Fachpflegepersonen ein wertvolles Bildungsprogramm mit Angeboten, darunter Selbstfürsorge und anderes mehr am Standort Maria Bildhausen an. Beim Filmabend war auch das Rote Kreuz mit an Bord: Alexander Kretz, Leitung Pflege und Soziales, BRK, ging auf die Möglichkeiten zur Pflegeunterstützung und Versorgung zuhause, zum Beispiel durch Einsatz eines Hausnotrufs, ein.
Aussteller zeigten eine Auswahl an Hilfsmitteln zum Ausprobieren für blinde und sehbehinderte Menschen.
Thementag „Blickpunkt Auge“
Der Thementag „Blickpunkt Auge“ fand in den Räumen des ZTM (Zentrum für Telemedizin) und DeinHaus 4.0 Unterfranken statt. Aussteller zeigten eine Auswahl an Hilfsmitteln, die auch ausprobiert werden konnten: Bildschirmlesegeräte mit und ohne Sprachausgabe, Handlupen, elektrische Leselupen oder sogenannten Lupensteine. Um sehbeeinträchtigen Menschen den Alltag zu erleichtern, hilft beispielsweise eine sprechende Küchenwaage oder Eieruhr. Farbig unterschiedliche Küchenutensilien wie Schöpflöffel oder Schneebesen dienen der besseren Erkennung. Sehbehinderte oder blinde Menschen verfügen häufig über einen besonders ausgeprägten Hör- und Spürsinn, daher gibt es für sie entsprechend ausgestaltete Spiele - Memory oder Spielkarten mit Bildern zum Fühlen oder extra großen Motiven. An den Ausstellungsständen wurden Kantenfilterbrillen, darunter eine spezielle Nachtfahrbrille gezeigt, die Hörbücherei bietet betroffene Menschen Medien, die vorgetragen werden.
Bücher besser hören - auch das geht: Hörbücher machen es möglich. Fotos: Landkreis Bad Kissingen/Daniela Wehner
Führung durch die Musterwohnung DeinHaus 4.0 Unterfranken
Mit und als Organisator vor Ort war die Beratungsstelle „Blickpunkt Auge“, ein Angebot des BBSB (Bayerischer Blinden- und Sehbehindertenbund e.V.). Hier beraten und engagieren sich ehrenamtlich seheingeschränkte, blinde Menschen und Menschen ohne Erkrankung. Abgerundet wurde der Thementag durch die Möglichkeit zu einer Führung durch die Musterwohnung DeinHaus 4.0 Unterfranken. Hier finden auch außerhalb der Bayerischen Demenzwoche gerade ältere Menschen mit und ohne Behinderung viele Lösungen für den Alltag, denn moderne Technik macht vieles möglich. Sturzsensoren, ein Herd, der sich von alleine ausschaltet und weitere technische Mittel dienen dazu, sicherer und selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden zu leben.
Einen Informationsstand in der Fußgängerzone Bad Kissingen bot das Team des Pflegestützpunktes an. Foto: Landkreis Bad Kissingen/Stefanie Täuber
Informationsstand des Pflegestützpunktes
Während der bayernweiten Aktionswoche bot der Pflegestützpunkt des Landkreises Bad Kissingen außerdem einen Informationsstand in der Fußgängerzone Bad Kissingen an, der gut angenommen wurde. Wer selbst pflegt oder gepflegt wird, hat oft viele Fragen – hier leisten die Beraterinnen des Landratsamtes wertvolle Hilfe. „Das Thema Demenz gewinnt immer mehr an Bedeutung, das lässt sich am hohen Interesse der Besucher und Besucherinnen ablesen, die die Angebote während der Demenzwoche nutzten. Zudem gab es jede Menge positive Reaktionen“, freut sich Daniela Wehner vom Pflegestützpunkt. Sie und ihre Kolleginnen Tanja Büchs und Barbara Bössenrodt kennen die Probleme der Menschen vor Ort durch ihre Arbeit beim Pflegestützpunkt und helfen bei allen Fragen – ebenso wie das Team vom Pflegenetzwerk - weiter.