Baby oder Smartphone im Blick

Ein Kind läuft vor seiner Mutter her und ruft „Mama schau mal“ weil es etwas zeigen will – aber die blickt auf ihr Smartphone. Genauso gut kann es auch der Vater oder eine andere Bezugsperson sein, die in diesem Moment das Kind nicht wahrnimmt. Mütter oder Väter, die ihre Aufmerksamkeit ihrem Handy oder Tablet widmen, während sie mit dem Kind unterwegs sind oder den Kinderwagen schieben, sind keine Seltenheit. Statt einem Blickkontakt zu den engsten Bezugspersonen, erlebt das Baby oder Kleinkind die Sicht auf die Rückseite des modernen Mediums.

Elternabend: Auswirkung auf Baby oder Kleinkind

Zum Thema „Baby oder Smartphone im Blick“ findet am Dienstag, 10. Dezember, 20 Uhr, in der Georgi Kurhalle, Ernst-Putz-Straße 11, 97769 Bad Brückenau, ein Elternabend statt: Hier geht es darum, wie es sich auf ein Baby oder Kleinkind auswirkt, wenn Eltern sofort den Kontakt mit dem Kind unterbrechen, um eine Nachricht zu lesen. Kinder, insbesondere Babys brauchen den Blickkontakt zu den Eltern, sonst laufen die Kommunikationsversuche ins Leere. Passiert das regelmäßig wird das Kind seine Versuche, eine sichere Bindung zu den Eltern aufzubauen frustriert aufgeben.

Gestörte Kommunikation

Natürlich gehört es im Alltag dazu, zu telefonieren oder mal einen Blick auf Kurznachrichten oder Mails zu werfen. Wenn aber die Kommunikation zwischen Bezugspersonen und Kind durch zu häufige Mediennutzung gestört wird, wirkt sich das auf die gesamte Entwicklung des Kindes aus. Ab einem Alter von ungefähr sechs Wochen suchen Babys den Kontakt und den Austausch mit anderen Personen von Gesicht zu Gesicht – sie entwickeln ein soziales Lächeln.

Kinder im Blick

Einen sicheren Halt geben Eltern, die ihr Kind im Blick haben. „Eine Familienhebamme, die mit uns zusammengearbeitet hat, hat das einmal sehr schön formuliert“, erinnert sich Georg Schulz-Hertlein vom Amt für junge Menschen und Familien, KoKi – Netzwerk frühe Kindheit, „sie sagte Kinder brauchen Elternsonne und das trifft es genau.“ Bei verschiedenen Treffen von Fachleuten wird immer wieder deutlich: Der richtige Umgang mit digitalen Medien und die negativen Auswirkungen durch zu frühen oder übermäßigen Medienkonsum ist ein Dauerbrenner mit dem alle Professionen von der Hebamme über die KiTA, Schulen, Beratungsstellen, Kinder-Jugendschutz und Polizei im Landkreis Bad Kissingen zu tun haben.

Früher ansetzen

Das gemeinsame Fazit lautet: „Wir müssen früher ansetzen.“ Deshalb greift das „Netzwerk Frühe Kindheit“ (KoKi) das Thema auf und bietet diesen Elternabend an, für das Jahr 2025 ist noch ein Workshop für Fachkräfte geplant. Referentin ist Birgit Zöller, Erzieherin, Sozialpädagogin (FH), Fachkraft für Bindungsentwicklung (ifp), Elternkurstrainerin, DKSB, Marte Meo Fachreferentin. Sie nennt Fallbeispiele, gibt Reflexionsimpulse zum eigenen Mediennutzungsverhalten sowie Empfehlungen zum achtsamen Umgang mit digitalen Medien zuhause und in der Kindertageseinrichtung.

Reflexion der eigenen und der kindlichen Mediennutzung

Die Referentin geht auf die Smartphone-Nutzung durch enge Bezugspersonen und mögliche Auswirkungen auf die Beziehung mit und Entwicklung von Kindern unter drei Jahren ein. Sie zeigt mögliche Auswirkungen auf die Entwicklung von unter Dreijährigen auf, die digitale Medien nutzen. Weiterhin werden die Reflexion der eigenen und der kindlichen Mediennutzung besprochen und alltagsnahe Impulse für eine achtsame Mediennutzung in der Familie/Einrichtung gegeben. Der Elternabend ist eine Aktion des BKK Landesverband Bayern in Kooperation mit dem Staatsinstitut für Frühpädagogik und Medienkompetenz (IFP) zur Feinfühligkeit von Eltern und Bezugspersonen im Alltag mit digitalen Medien.

Formlose Anmeldung

Zur besseren Organisation wird um formlose Anmeldung gebeten, Elisabeth Kinalele, Bündnis Familie, Tel.: 0151/23440461, E-Mail: buendnis.familie@bad-brk.de.

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