Sicherheit und Selbstvertrauen – Demenzsensible Architektur als Mittel zum richtigen Umgang mit Demenzkranken

In der Georgie-Kurhalle in Bad Brückenau wurden sie vom zweiten Bürgermeister Jürgen Pfister herzlich begrüßt, um sich anschließend neben dem gemeinsamen Austausch speziell dem Thema „Demenzsensible Architektur“ zu widmen.
Eigens dafür war die auf das Thema spezialisierte Architektin und Hochschuldozentin Dr. Ing. Birgit Dietz angereist. Mit Beispielen und mit Material zum Ausprobieren veranschaulichte die Referentin die Bedeutung einer demenz- und alterssensiblen Gestaltung stationärer und ambulanter Einrichtungen. Hören, Sehen, Riechen, Schmecken, Tasten – erst die Kombination aller Sinne mache die Umwelt erfahrbar, führte Frau Dr. Dietz aus und ergänzte: „Erst, wenn wir uns in unserer Umwelt zurecht finden, fühlen wir uns auch sicher.“ Dieses Sicherheitsempfinden sei für alle Menschen wichtig, wirke sich aber bei Menschen mit kognitiven Einschränkungen wie eine Demenzerkrankung besonders stark aus. „Wir sollten darüber nachdenken, ob die Weglauftendenz von Menschen mit Demenz nicht oft das Bedürfnis ausdrückt, die Umgebung zu erkunden“, gab die Dozentin zu bedenken. Möglicherweise handele es sich hierbei nicht um ein Weglaufen, sondern vielmehr um ein Suchen - ein Suchen nach der inneren Landkarte.   

Gebannt hörten die gut 40 Teilnehmerinnen und -teilnehmer zu und konnten in der Pause sogar die Wirkung von Farbe und des eingeschränkten Sehens austesten. Es gelte Lösungen dafür zu finden, dass das Sehen, Hören und Riechen im Alter nachlasse und dafür der Tastsinn an Bedeutung zurückgewinne, führte die Referentin aus.

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Neben dem fachlichen Input tauschten sich die Netzwerkmitglieder über die Ergebnisse in den Arbeitsteams aus. Dazu gehörten sowohl das fertiggestellte Logo, die Veranstaltungsplanung und die Vorstellung des neuen Informationsflyers, als auch der erarbeitete Überleitungsbogen. Letzteren bekamen die Teilnehmer via USB-Stick ausgehändigt.
Es wurden die weiteren Schritte besprochen, wie beispielsweise die Eröffnung der Wanderausstellung „Was geht. Was bleibt. Leben mit Demenz“ im Herbst und die Fertigstellung der geplanten Facebook-Seite.

Bis zum nächsten Netzwerktreffen im Sommer, treffen sich die drei Arbeitsteams Öffentlichkeitsarbeit/PR, Veranstaltung und Information regelmäßig im kleinen Kreis. Wer sich im KompetenzNetzwerk Demenz engagieren möchte, kann gerne Kontakt aufnehmen mit der zuständigen Ansprechpartnerin Frau Rink, Tel.: 0971/801 5201

Hintergrundinfo
Das Kompetenznetzwerk Demenz für den Landkreis Bad Kissingen wurde im April 2016 gegründet. Es wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend mit Mitteln aus dem Programm „Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz“. Aktuell sind gut 50 Akteure im Netzwerk aktiv, bestehend aus Mitarbeitern der ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen, der Beratungsstellen sowie Vertretern der Kommunen (Seniorenbeauftragte), Kirchen und Verbände. Träger ist der Landkreis Bad Kissingen; Ansprechpartnerin Antje Rink, Projektmanagement Demographie des Landkreises Bad Kissingen.

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