Landkreis Bad Kissingen unterstützt „Mensch inklusive“

Ein flächendeckendes Netzwerk aus wichtigen Förderern der Initiative ist damit sichergestellt. Diverse Partner in den Landkreisen Haßberge, Schweinfurt und Rhön Grabfeld unterstützen „Mensch inklusive“ bereits seit geraumer Zeit. Mitte Februar sind nun aus Bad Kissingen Vertreter des Landkreises, der Stadt, des Bayerischen Gemeindetags, des Hotel- und Gaststättenverbands, des Rhön-Saale Gründer- und Innovationszentrums, des Bayerischen Bauernverbands, des Unternehmensnetzwerks Inklusion und der Lebenshilfe Bad Kissingen dazugekommen. Zusammen mit der Lebenshilfe Schweinfurt unterzeichneten sie in Bad Bocklet eine Kooperationsvereinbarung. In dieser erklärten sie sich dazu bereit, „Mensch inklusive“ weiter auszubauen.

220218 - Kooperationsvereinbarung - Mensch inklusive - L. Pfister (39)

Die von der Lebenshilfe Schweinfurt ins Leben gerufene Initiative vermittelt Menschen mit Behinderung Arbeitsplätze in Betrieben des ersten Arbeitsmarkts. Hierfür setzt „Mensch inklusive“ bei den Fähigkeiten und Wünschen eines Menschen mit Behinderung an und gleicht diese mit den Erwartungen eines potenziellen Arbeitgebers ab. In einem nächsten Schritt lernen sich die beiden Parteien in einem oder mehreren Praktika kennen. Passen Arbeitgeber und Arbeitnehmer zusammen, besteht die Chance auf ein Beschäftigungsverhältnis. Mitarbeiter von „Mensch inklusive“ begleiten das erste Kennenlernen, unterstützen in allen relevanten Fragen, bei der Einarbeitung und auch während eines möglichen Beschäftigungsverhältnisses. Dieses kann sehr flexibel und individuell gestaltet werden. Der Arbeitnehmer bleibt zudem bei einer Werkstatt der Lebenshilfe Schweinfurt angestellt.

Wie Martin Groove, Geschäftsführer der Lebenshilfe Schweinfurt, erläuterte, versteht sich „Mensch inklusive“ als Impulsgeber. „Am wichtigsten sind Sie und Betriebe, die soziale Verantwortung übernehmen und Menschen mit Behinderung beschäftigen“, sagte er an die neuen Kooperationspartner gewandt und dankte ihnen für ihre Unterstützung. Der Bad Kissinger Landrat, Thomas Bold, zeigte sich erfreut darüber, dass Menschen mit Behinderung im Landkreis neben der Arbeit in einer Behindertenwerkstatt nun eine weitere Beschäftigungsmöglichkeit offensteht. „Wäre die Initiative nicht bereits erfunden worden, müsste man das tun“, sagte er.

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Dass es trotzdem nicht immer einfach ist, Menschen mit Behinderung in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu vermitteln, erläuterte Peter Pratsch, Projektleiter von „Mensch inklusive“. Oft müssten zuerst Vorurteile abgebaut werden, bevor potenzielle Arbeitgeber die Vorteile davon sähen, einen Menschen mit Behinderung zu beschäftigen. Ein bekanntes Gesicht oder ein bekannter Name aus der Politik oder Geschäftswelt helfe vielfach, Vertrauen zu schaffen. „Sie sind wichtige Türöffner für unsere Arbeit“, sagte Pratsch daher zu den neuen Kooperationspartnern.

Der Pflegedienst „Kissinger Sonne“ hat bereits vor über einem Jahr seine Türen für „Mensch inklusive“ geöffnet. Seitdem arbeitet Manuela Karch dort in der Tagespflege. „Darüber bin ich sehr froh“, sagte die junge Frau. Ihr Arbeitstag startet um 8 Uhr. Sie begleitet die ankommenden Gäste in die Tagespflege, unterhält sich mit ihnen, serviert Frühstück, hilft in der Küche und backt Kuchen, was ihre große Leidenschaft ist. Vollkommen in das Team integriert und als Arbeitskollegin sehr geschätzt sei sie, berichtete Birgit Knirsch, Leiterin der Tagespflege. „Ich kann anderen Arbeitgebern nur empfehlen, ‚Mensch inklusive‘ auszuprobieren.“
 

 

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