Was steht in der Garage und nutzen wir es sinnvoll?

Zum Fuhrpark von Kommunen zählen neben Fahrzeugen für den Bauhof, den Straßen-, Hoch- und Tiefbau, vor allem klassische Autos. Diese nutzen die Angestellten, wenn sie im Außendienst sind.
Wie ein Fuhrpark ausgelastet ist, wie lange die Autos ungenutzt stehen bzw. welche Dauer und Streckenlänge die Fahrten haben - das wurde nun untersucht. Und zwar nicht einfach so, sondern vor dem Hintergrund des „Interkommunalen Elektromobilitäts-konzepts“, an dem der Landkreis Bad Kissingen und die ansässigen Kommunen intensiv arbeiten.    
Ziel des Konzepts ist mitunter aufzuzeigen, in welcher Form und in welchem Umfang Elektromobilität von Behörden und Kommunen im Landkreis genutzt werden kann (mehr zum Konzept lesen Sie im nachgestellten Kasten).    

Wie analysiert man einen Fuhrpark?
Für die Fuhrparkanalyse untersuchte die EcoLibro GmbH die Fahrtenbücher der Kommunen und des Landratsamtes. Nach einer statistischen Auswertung ist nun leicht erkennbar, welche Autos viel, welche wenig und in welchem Radius sie genutzt werden. Daraus lassen sich beispielsweise folgende Überlegungen ableiten: Zu wieviel Prozent wäre unser Fuhrpark mit Elektrofahrzeugen abdeckbar? Wie können wir den Fuhrpark am sinnvollsten und am nachhaltigsten organisieren? Können wir als Gemeinde vielleicht ein Fahrzeug, das wir nur selten benötigen, mit einer anderen Kommune teilen?    

Diese Ergebnisse und Überlegungen stellten die Experten von EcoLibro in einer Fachveranstaltung kürzlich vor. Auch wurde vorgerechnet, was man bei einer teilweisen oder schrittweisen Umstellung auf E-Fahrzeuge einsparen kann – sowohl finanziell, als auch hinsichtlich der CO2-Werte.     

Daneben gab es Input und Ideen zu bislang ungewohnten Dienstfahrzeugen. Für kurze Strecken eignet sich in vielen Fällen auch ein Lastenrad, ein Roller oder ein E-Bike, so die Experten.     
In weiteren Veranstaltungen und Workshops wird nun überlegt, welche konkreten Handlungsempfehlungen umgesetzt werden können.

Pressefoto 1   Pressefoto 2
Die Bürgermeister Jochen Vogel und Harald Hofmann fachsimpeln gemeinsam mit Landrat Thomas Bold über das Lastenfahrrad.

Kurz erklärt: Das Interkommunale Elektromobilitätskonzept  

Mit Hilfe des Interkommunalen Elektromobilitätskonzepts erhalten die Kommunen eine fachliche Grundlage zur Bearbeitung des zukunftsweisenden, aber auch technisch anspruchsvollen Themas.

Neben der Fuhrparkanalyse beinhaltet das Interkommunale Elektromobilitätskonzept einen anwendungsorientierten Maßnahmenplan zur Beschaffung von E-Fahrzeugen und Ladeinfrastruktur – ausgerichtet auf den für die Region ermittelten Bedarfen. Eine große Rolle spielt auch das Thema Tourismus, sei es in Bezug auf die Ladeinfrastruktur an Tourismuseinrichtungen oder die populäre Fortbewegung per E-Bike. Landkreisweite Standards für Ladeinfrastruktur sowie ein einheitliches Erscheinungsbild und Informationsveranstaltungen runden das Konzept ab.
Das Interkommunale Elektromobilitätskonzept wird gefördert durch die Regierung von Unterfranken im Zuge der Richtlinie zur Förderung der Interkommunalen Zusammenarbeit. Die Begleitung des Konzeptes erfolgt im Rahmen der Förderung des Konversionsmanagements des Landkreises Bad Kissingen durch das Bayerische Staatsministerium der Finanzen, Landesentwicklung und Heimat.

Das Interkommunale Elektromobilitätskonzept wird schrittweise erstellt, denn es werden räumliche Besonderheiten betrachtet. Die einzelnen „Arbeitsschritte“ bzw. Workshops lauten folgendermaßen:

1. Erstellung einer Prognose für die Entwicklung von Elektromobilität    im Landkreis
2. Analyse der Fuhrparke    
3. Entwicklung von Ladeinfrastrukturstandorten
4. Entwicklung einer Lösung für eine mögliche landkreisweite Beschaffung von E-Fahrzeugen und Ladeinfrastrukturkomponenten
5. Behandlung des Themas Elektromobilität in Bezug auf Tourismus
6. Entwurf eines einheitlichen Erscheinungsbildes für Elektromobilität im Landkreis; Informationsveranstaltungen

 

 

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