Artenvielfalt – aktuell liegt dieser Begriff im Trend, dabei bedeutet er sehr viel mehr. Noch dazu bestätigen unterschiedlichste Wissenschaftler, dass der Erhalt der biologischen Vielfalt dringend aktive Unterstützung benötigt. Der Landkreis Bad Kissingen nimmt das Thema besonders ernst und hat darum das BayernNetzNatur-Projekt „Grüngitter“ auf den Weg gebracht. Damit will man dem Rückgang der Artenvielfalt und dem Bienensterben entgegenwirken.
Ein Projekt wie Grüngitter ist jedoch kein Selbstläufer – es braucht Fachleute. Darum wurde kürzlich eine Projektmanagerin für diesen Zweck eingestellt. Seit Anfang April 2019 kümmert sich Jasmin Fidyka um Grüngitter. Sie findet das Projekt äußerst interessant: „Die Schaffung und Vernetzung von ökologisch wertvollen Flächen in der menschgeprägten Kulturlandschaft, Hand in Hand mit einer Vielzahl an Akteuren, ist eine spannende Aufgabe. Unser Ziel ist, die Arten- und Lebensraumvielfalt im schönen Landkreis Bad Kissingen nachhaltig zu sichern und zu fördern.“
Landrat Thomas Bold begrüßte die Projektmanagerin. „Ich freue mich, dass mit der Besetzung der Stelle das Projekt nun unter fachmännischer Leitung starten kann. Frau Fydika hat sich in der kurzen Zeit bereits sehr gut eingefunden. Wir wünschen ihr für ihre Tätigkeit alles Gute“, so Bold.
Die 30-jährige Jasmin Fidyka wurde 1988 in Ochsenfurt geboren und studierte von 2009 bis 2015 an der Universität Hohenheim in Stuttgart Biologie mit dem Schwerpunkt Ökologie. Ihre Abschlussarbeit absolvierte sie in der Landesanstalt für Bienenkunde in Hohenheim über die Honigbiene. Anschließend wirkte sie bei den Artenhilfsprogrammen „Wiesenweihe“ und „Ortolan“ beim Landesbund für Vogelschutz e.V. mit. Danach leitete sie Projekte im Bereich Artenschutz bei einem privaten Planungsbüro.
Das Grüngitter-Projekt lief bislang gut an und findet einen breiten Kreis an Unterstützern. 26 Träger haben eine gemeinsame Vereinbarung unterzeichnet. Dazu gehören 18 Kommunen, Bund Naturschutz in Bayern - Kreisgruppe Bad Kissingen, Landesbund für Vogelschutz in Bayern - Kreisgruppe Bad Kissingen, Jägerverein Bad Kissingen, Jagdverband Hammelburg, Landesverband Bayerischer Imker - Kreisgruppe Bad Kissingen, Landschaftspflegeverband Bad Kissingen, Bayerischer Bauernverband - Kreisverband Bad Kissingen und der Landkreis selbst.
Bislang wurden bereits organisatorische Dinge geklärt und Aufgaben verteilt. Anschließend geht es folgendermaßen weiter: Die teilnehmenden Kommunen ermitteln geeignete Flächen, kaufen oder pachten diese. Als nächster Schritt starten Pflegemaßnahmen wie z.B. Renaturierung, insektenfreundliche Pflege, Förderung blühender Pflanzen, Erhöhung des Totholzanteils usw. Es werden auch insektenfreundliche Bäume wie z.B. Obstbäume gepflanzt - wie kürzlich in Großenbrach.
Schließlich beginnt das das Monitoring – bei Flächen, die bereits in Pflegemaßnahmen sind, wahrscheinlich noch in diesem Monat. Das heißt, es wird gemessen und untersucht, was die Pflegemaßnahmen gebracht haben.
Ein weiterer Baustein des Projekts ist die Öffentlichkeitsarbeit bzw. Marketing. Bürgerinnen und Bürger sollen über das Thema Artenvielfalt und Naturschutz informiert werden, sodass auch sie im Kleinen etwas zum Schutz der Umwelt beitragen können.
Landrat Thomas Bold und Jasmin Fidyka