„Der Angriff auf Israel ist eine schreckliche, barbarische Tat“

Der Terror kam am frühen Morgen: Am vergangenen Samstag gegen 6 Uhr feuerte die islamistische Hamas über 3.000 Raketen auf Israel ab, militante Palästinenser drangen ins Land ein und töteten hunderte Israelis. Die schockierenden Bilder gingen in Windeseile um die Welt und erreichten noch am Samstagmorgen auch Landrat Thomas Bold. „Ich habe kaum glauben können, was ich da gesehen habe“, sagt er. „Da waren so viele Gefühle in mir: Ungläubigkeit, Schock, Trauer um die Getöteten und deren Angehörige, Wut auf die Hamas – und natürlich auch große Sorge um unsere israelischen Freunde.“

4.000 Geflüchtete finden Unterstützung im Landkreis Tamar

Die Menschen im Partnerlandkreis Tamar in Israel sind bislang zum Glück von den Bomben und dem Terror verschont geblieben. Doch obwohl dort, am Westufer des Toten Meeres, keine Detonationen zu hören sind, wird die Bevölkerung unmittelbar mit dem Krieg konfrontiert: „Zu uns sind rund 4.000 Frauen, Männer und Kinder geflüchtet, deren Städte und Dörfer bombardiert wurden“, sagt Tamars Landrat Nir Wanger, als Bold ihn am Telefon erreicht. „Wir haben die Geflüchteten in Hotels und anderen Häusern untergebracht und versorgen sie mit allem, was sie benötigen. Wir sehen es als unsere Aufgabe, ihnen beizustehen und sie zu unterstützen. Der Angriff auf unser Land ist eine schreckliche, barbarische Tat, Terrorismus gegen unschuldige Menschen.“ 

Soldatinnen und Soldaten aus Tamar kämpfen an der Front

Gleichzeitig leben die Bewohnerinnen und Bewohner in Tamar in großer Sorge, denn viele Männer und Frauen sind vom Militär eingezogen worden und kämpfen nun an der Front, darunter auch der Sohn von Nir Wanger. „Wir bangen und hoffen natürlich von ganzem Herzen, dass unsere Kinder gesund zurückkommen, dass wir sie wieder in die Arme schließen können“, sagt Wanger. 

„Unsere Gedanken sind bei euch“, versprach Landrat Thomas Bold am Telefon. Über seinen Amtskollegen in Tamar sagt er: „Er klang sehr gefestigt und ist davon überzeugt, dass Israel stark ist und diesen Krieg gewinnen wird.“ 

Tamar Besuch

Landrat Thomas Bold (Mitte) hat im vergangenen November eine Abordnung aus Tamar empfangen, darunter Landrat Nir Wanger und die Partnerschaftsbeauftragte Ofra Gazit. Foto: Landkreis Bad Kissingen, Nathalie Bachmann 

Die für November geplante Kreistagsfahrt nach Israel wurde aufgrund der aktuellen Entwicklungen abgesagt. Am 2. November wollte der Landrat gemeinsam mit Kreisrätinnen und Kreisräten nach Tamar aufbrechen, um ihnen den Partnerlandkreis vorzustellen, sich vor Ort verschiedene Projekte anzuschauen und zu überlegen, wie die Partnerschaft ausgebaut werden könnte. 

„Wir hoffen, dass dieser grausame Krieg so bald wie möglich beendet wird“, so Bold. „Und dass dann irgendwann auch der Jugendaustausch wieder stattfinden kann und wir unsere Landkreis-Partnerschaft mit Tamar weiter leben können.“
 

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