Stand der Dinge: Schienenverkehrs-Entwicklungsachse Fulda – Bad Kissingen - Schweinfurt

Der Landkreis Bad Kissingen strebt eine Anbindung an den ICE-Schienenverkehr am Knotenpunkt Fulda an - und zwar über eine Bahntrasse von Schweinfurt über Bad Kissingen nach Fulda. Diese Trasse müsste natürlich erst gebaut und zuvor in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen werden – ein nicht ganz einfaches, aber sinnvolles Unterfangen.     
Denn für die Pläne gibt es viele gute Gründe: Man möchte den ÖPNV und damit auch die Zugverbindungen attraktiver und schneller machen und damit eine alltagstaugliche Alternative zum Kfz bieten - vor allem für lange Routen, bei denen die Reisedauer eine große Rolle spielt. Zugleich soll der Landkreis aus den verschiedensten Richtungen möglichst schnell erreicht werden können. Ein deutschlandweit bedeutender ICE-Knotenpunkt ist Fulda. Ebenfalls für die Anbindung an die Knotenpunkte Würzburg und Bamberg ist Schweinfurt wichtig.     
Eine ICE-Anbindung und die direkte Zugverbindung nach Schweinfurt und Fulda hätte Vorteile für verschiedenste Gruppen: Bürger, Touristen, Geschäftsleute oder auch Kurgäste. „Fulda und Schweinfurt sind starke Wirtschaftsräume. Wenn wir diese beiden miteinander verbinden können, und wir in der Mitte liegen, hat das für alle positive Effekte“, bekräftigt Landrat Thomas Bold in der Kreistagssitzung am 17.02.2020, in der er über den Sachstand der Thematik informierte.  

Die Pläne hatten ihren Ursprung im Jahr 2018: Damals kam vom Landtagsabgeordneten Sandro Kirchner und Landrat Thomas Bold die Initiative zur Anbindung von Bad Kissingen an den Schienenverkehrsknotenpunkt in Fulda. Nach einer Vorstellung und Diskussion des Themas im Wirtschafts- und Umweltausschuss des Landkreises beschloss dieser im Mai 2018, die Verwaltung zu beauftragten, die notwendigen Schritte zur Aufnahme in den Bundesverkehrswegeplan einzuleiten.

Auch befassten sich die Gremien der IHK Würzburg-Schweinfurt mit der Thematik im Juni 2018. Von allen wurde das Vorhaben befürwortet: Der Verkehrsfachausschuss gab ein positives Votum ab; ebenso stimmten die Bezirksausschüsse für Bad Kissingen, Rhön-Grabfeld und Schweinfurt sowie der IHK-Gremialausschuss Bad Kissingen zu. Vonseiten der IHK Fulda wurde ebenfalls ein positives Votum übermittelt.

Daraufhin wandte sich Landrat Thomas Bold im August 2018 an den Bundesverkehrsminister mit der Bitte um Prüfung der Aufnahme in den Bundesverkehrswegeplan. Im Oktober desselben Jahres erfolgte die Rückmeldung. Aus dem Schreiben ging hervor, dass der „Bundesverkehrswegeplan 2030“ im Jahr 2016 beschlossen worden war. Gleichzeitig wurde eine Überprüfung der Thematik im Jahr 2021 in Aussicht gestellt mit der Möglichkeit, dass ggf. Änderungen vorgenommen oder neue Projekte aufgenommen werden könnten. Um hier wortwörtlich „zum Zuge zu kommen“ und diese Chance zu ergreifen, wandte sich Landrat Bold an den Bayerischen Ministerpräsidenten und den Bayerischen Verkehrsminister im Oktober 2019 mit der Bitte um Unterstützung. An diesen Schreiben beteiligten sich alle Bürgermeister/innen und Oberbürgermeister aus dem Landkreis Bad Kissingen.    
Im Zuge dessen erging auch eine Schreiben mit der Bitte um Unterstützung an den Bundesverkehrsminister. Parallel liefern weitere Gespräche mit den zuständigen Stellen in den Münchner Ministerien.

Gegen Ende letzten Jahres beschäftigte sich auch der sog. „Rat der Regionen“ der Region Mainfranken, in dem alle unterfränkischen Landräte, Oberbürgermeister und Abgeordnete sitzen, mit dem Thema. Auch der Rat der Regionen befürwortete das Bestreben des Landkreises Bad Kissingen. „Von allen Ebenen und über alle Fraktionen hinweg wurden unsere Pläne, eine Bahntrasse von Schweinfurt über Bad Kissingen nach Fulda zu schaffen, als wichtiges und zentrales Thema erachtet“, berichtet Landrat Bold.

Durch all diese Bemühungen kam Bewegung in das Thema. Ziel ist, dass das Projekt im Rahmen der Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans im Jahr 2021 in diesen aufgenommen werden kann.

Darum soll nun eine länderübergreifende Machbarkeitsstudie erstellt werden, um zu klären, ob ein solches Neubauprojekt die notwendigen Voraussetzungen erfüllt. Das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr hat eine Förderung der Machbarkeitsstudie bereits verbindlich zugesagt.     

Der Landkreis Fulda wurde als benachbarter Landkreis informiert und hat bereits eine Mitarbeit signalisiert.

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