Schmetterlinge und Schwebfliegen, Wiesensalbei und Witwenblumen – sie und rund 5.000 weitere – oftmals gefährdete – Tier- und Pflanzenarten finden einen Lebensraum in unseren heimischen Streuobstbeständen. Um diese zu fördern, wurde der Bayerische Streuobstpakt geschlossen. Mit Marco Morath kümmert sich seit kurzem ein neuer Mitarbeiter im Landschaftspflegeverband Bad Kissingen darum, dass die Maßnahmen koordiniert und umgesetzt werden.
„Zunächst nehmen wir ältere Obstbaumbestände des Landkreises und der Städte und Gemeinden unter die Lupe“, erklärt Marco Morath. Die Flächen müssen im Außenbereich liegen und sollten zudem gut zugänglich sein. „Da die Baumpflege eine besondere fachliche Kompetenz voraussetzt und Fachkräfte auch hier noch Mangelware sind, suchen wir händeringend nach zertifizierten Obstbaumpflegern oder Obstbaumpflegerinnen, die die Maßnahmen umsetzen.“
Auch Steinkäuze finden in Streuobstbäumen einen Lebensraum. Foto: Landschaftspflegeverband Bad Kissingen
Rund 2.000 Obstsorten - frisch und regional
Streuobstbäume bilden im Alter Strukturen, die förderlich für geschützte Arten sind, ihnen einen wertvollen Lebensraum bieten und zusätzlich Nahrung für kommende Generationen bieten. Auch wir Menschen haben durch das Obst eine nahe, natürliche Quelle an wertvollen Lebensmitteln, die nicht durch Transportwege und Verpackungen unnötige Energie verbraucht. Insgesamt wachsen auf den Streuobstbäumen rund 2.000 Sorten, darunter Äpfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen und Walnüsse, aber auch Quitten und Wildobst. Die UNESCO hat den Streuobstanbau in Deutschland sogar in die Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen.
Wer geeignete Flächen für die Anlage von Streuobstbeständen besitzt oder zertifizierter Baumpfleger/zertifizierte Baumpflegerin ist und Pflegeaufträge übernehmen möchte, meldet sich bitte bei Marco Morath unter Tel. 0971/801-4147 oder per E-Mail: marco.morath@kg.de.
Der Bayerische Streuobstpakt (Quelle: www.bayern-streuobstpakt.de) Der Bayerische Streuobstpakt ist ein verbindliches Abkommen zwischen der Bayerischen Staatsregierung, vertreten durch das Bayerische Landwirtschafts- und das Bayerische Umweltministerium, und acht engagierten Verbänden. Ziel ist es, den bereits stark dezimierten Streuobstbestand zu erhalten und zudem bis 2035 eine Million zusätzliche Streuobstbäume in Bayern zu pflanzen. Der verbindliche Rahmen des Paktes gewährleistet, dass sämtliche Maßnahmen effektiv verzahnt werden, um das ehrgeizige Ziel zu erreichen. In unserem Landkreis fördert der Landschaftspflegeverband Bad Kissingen e.V. seit etwa 30 Jahren den Erhalt und Ausbau von Streuobstwiesen durch Neuanpflanzungen von Obstbäumen. |