Die Pläne hierfür stellten heute der Bayerische Staatsminister für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, Ludwig Spaenle, der Vorsitzende des Haushaltsausschusses des Bayerischen Landtages und Präsident des Bayerischen Blasmusikverbandes (BBMV), Peter Winter, und der Landrat und 1. Vorsitzender des Trägervereins Bayerische Musikakademie Hammelburg e.V., Thomas Bold, gemeinsam mit den Architekten Brückner & Brückner, Tirschenreuth/ Würzburg, vor.
„Die Musikakademie ist für unseren Landkreis ein kulturelles Aushängeschild, auf das wir stolz sein können. Daher freut es mich ganz besonders, dass das Ministerium diese Institution mit einer so hohen Förderung würdigt“, freut sich Landrat Thomas Bold.
„Hammelburg hat mit der Sanierung des ehemaligen Klosters zugunsten eines zeitgemäßen Akademiegebäudes Großes vor. Ich freue mich, dass der Freistaat Bayern die Bayerische Musikakademie Hammelburg, diese wichtige kulturelle Einrichtung in Unterfranken, bei der Sanierung und den baulichen Änderungen mit 100 Prozent der Kosten fördern kann. Durch eine große gemeinsame Anstrengung meines Hauses und des Bayerischen Landtag ist es möglich, dass wir die notwendigen Mittel bereits im Doppelhaushalt 2017/2018 zur Verfügung stellen können. So kann die große Baumaßnahme zügig in Angriff genommen werden“, so Minister Spaenle.
V.l.n.r.: MdL Sandro Kirchner, Thomas Bold (Landrat und Vorsitzender des Trägervereins Bayer. Musikakademie Hammelburg), Staatsminister Ludwig Spaenle, Architekt Christian Brückner, Hammelburgs Bürgermeister Armin Warmuth
Die Kosten für das Projekt belaufen sich nach aktuellen Schätzungen auf fast 10 Millionen Euro und werden komplett vom Freistaat Bayern getragen.
Nach der Übernahme des Klosters durch den Verein Bayerische Musikakademie Hammelburg steht nun eine Sanierung des ehemaligen Konventgebäudes (Bauunterhaltstau, Gebäudeleerstand, Schädlingsbefall) an. Das Erscheinungsbild des alten Gebäudes soll dabei erhalten bleiben und zugleich einer modernen und nachhaltigen Nutzung zugeführt werden.
Die Bayerische Musikakademie ergreift die sich durch diese Baumaßnahme ergebende Chance und transformiert das denkmalgeschützte ehemalige Klostergebäude aus dem 17. Jahrhundert in einen funktionalen, modernen Akademiebau. Dies geschieht in enger, äußerst konstruktiver Abstimmung mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege. „Das mittelalterliche Kloster wird durch diese wunderbare Nutzung mit neuem Leben erfüllt. Es ist eine tolle Fügung, dass diese historischen Gebäude weiterleben werden und nicht ungenutzt bleiben. Eine großartige Symbiose aus alt und neu!“ beschreibt der Architekt Christian Brückner die Besonderheit dieses Projektes.
Die Aufgaben der Bayerischen Musikakademie können mithilfe der Umbaumaßnahmen optimiert werden.
Im derzeit leerstehenden Gebäudeteil des ehemaligen Konventgebäudes werden zusätzliche Überäume unterschiedlicher Größe und Übernachtungszimmer für die Seminarteilnehmer entstehen. Zwei dieser Einzelzimmer sind barrierefrei. Die Gesamtzahl der möglichen Übernachtungsgäste wird durch die Umbaumaßnahmen auf über 150 Betten aufgestockt. Vor allem im derzeit leer stehenden Dachgeschoß entstehen spannende, neue Überäume für die Musiker, die den Übergang von alt und neu sichtbar machen und so die Geschichte des Klosters erzählen.
Visualisierung eines neuen Übungsraumes (Quelle: Brückner & Brückner Architekten Tirschenreuth I Würzburg mit 3 D Betrieb Würzburg)
Das Herzstück der neuen Akademie wird der verwaiste Innenhof des Klosters. Er wird überdacht und dadurch zum multifunktionalen Speisesaal als Ort der Begegnung und Kommunikation für alle Gäste und Mitarbeiter des Hauses. Neben dem Speisesaal ist eine Cafeteria geplant, die ebenfalls flexibel nutzbar sein wird. In unmittelbarer Nähe zum Speisesaal wird die bestehende Küche erweitert und nach dem derzeitigen Hygienestandard modernisiert.
So soll der neue Speisesaal am Ende aussehen (Quelle: Brückner & Brückner Architekten Tirschenreuth I Würzburg mit 3 D Betrieb Würzburg)
Der historische Eingang – die frühere Klosterpforte – wird reaktiviert und als neuer Haupteingang aufgewertet. Daneben entsteht ein Lehrgangsleiterbüro mit modernen Kommunikationseinrichtungen.
Damit auch große Orchester in der Bayerischen Musikakademie die Möglichkeit zum Proben und zur Unterbringung bekommen, werden neue Überäume im Obergeschoss und Dachgeschoss eingerichtet. Dadurch wird das Raumangebot der Bayerischen Musikakademie deutlich verbessert.
Neben dem neuen Haupttreppenhaus im Ostflügel wird im Erdgeschoss ein professionelles Tonstudio eingerichtet: Der Aufnahme- sowie der Regieraum werden Sichtbezug zueinander haben, sodass Musiker und Techniker auch visuell kommunizieren können. Zusätzlich ist geplant, Mitschnitte auch in den einzelnen Übungsräumen aufzeichnen zu können.
Um die historische Bedeutung des ehemaligen Franziskanerklosters für Hammelburg und das umgebende Saaletal zu dokumentieren, wird in der ehemaligen Hauskapelle ein Ausstellungsraum geschaffen, in dem sich Besucher über die Geschichte des Klosters „Einst und Jetzt“ informieren können. Eine zusätzliche Förderung durch LEADER-Mittel wird derzeit geprüft.