Es ist ein Meilenstein in der jungen Geschichte des Zentrums für Telemedizin Bad Kissingen: Ab sofort - rückwirkend zum 01.01.2017 - wird das Vorzeigeprojekt aus Bad Kissingen institutionell gefördert. Ein wesentlicher Unterschied zur bisherigen Projektförderung ist, dass diese Form der Förderung einen dauerhaften Charakter besitzt. Zwar ergibt sich dadurch rechtlich gesehen kein Anspruch auf eine Anschlussbewilligung der folgenden Haushaltsjahre, allerdings geht der Freistaat damit faktisch die Verpflichtung zur Förderung über eine längere Zeit ein.
„Für unsere Region ist das ein Meilenstein“, beschreibt Landrat Thomas Bold im Rahmen der Bescheidübergabe die zukünftige Ausrichtung. Neben ihm nahmen Landtagsabgeordneter Sandro Kirchner und ZTM-Geschäftsführer Sebastian Dresbach stellvertretend für den gesamten Verein „Zentrum für Telemedizin e.V.“ den Bescheid entgegen. „Wir bedanken uns für das Vertrauen des Ministeriums und des Freistaates, in dieses innovative und zukunftsweisende Vorhaben konsequent zu investieren“, so Bold weiter.
Das Zentrum für Telemedizin wird nun vom bayerischen Gesundheitsministerium mit 431.384 Euro institutionell gefördert. Den entsprechenden Förderbescheid für das ZTM hat Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml am Mittwoch in München an Bad Kissingens Landrat Thomas Bold und ZTM-Geschäftsführer Sebastian Dresbach übergeben.
ZTM-Geschäftsführer Dresbach ergänzt, dass dieses Signal aus München im Bad Kissinger Team als äußerst bedeutungsvoll aufgenommen wird: „Das ist eine klare Bestätigung unserer bisher geleisteten Arbeit. Wir haben in den letzten Jahren viele Projekte umgesetzt. So können wir unsere Arbeit fortsetzen und die Vernetzung von Medizin und Pflege ausbauen.“ Zudem bedankt sich Dresbach bei Landrat Bold und Landtagsabgeordnetem Kirchner für die intensive Unterstützung: „Auf dem jetzt fertiggestellten Fundament lässt sich hervorragend aufbauen.“ Auch der Ministerin mit ihren verantwortlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Ministerium dankt Dresbach: „Auf der Arbeitsebene haben wir eine sehr gute und professionelle Basis der Kooperation geschaffen.“
Von links: ZTM-Geschäftsführer Sebastian Dresbach, Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml, Landrat Thomas Bold, Landtagsabgeordneter Sandro Kirchner (Bildquelle: StMGP)
Dass eine institutionelle Förderung keine Selbstverständlichkeit ist, stellt Landtagsabgeordneter Kirchner in seinen Ausführungen dar: „Es gibt nicht viele Einrichtungen im Freistaat, die ein derartiges Vertrauen genießen. Unter dem Strich ist es ein Mannschaftserfolg der gesamten Region mit allen Beteiligten rund um das ZTM.“
Die Arbeit des ZTM ist inzwischen sehr breit gefächert. Neben der Verbreitung von fertigen Systemen zur Verbesserung der Qualität und Wirtschaftlichkeit in der Patientenversorgung werden auch telemedizinische Innovationen für das heutige und zukünftige Gesundheitswesen in vielen Projekten von Grund auf neu entwickelt. „Das stellt uns, wie in Projekten üblich, immer wieder vor Herausforderungen, die es zu meistern gilt“, erläutert Dresbach. Aber die Mühen lohnen sich. Laut Dresbach erreicht das ZTM monatlich inzwischen über 20.000 neue Patienten mit den im Einsatz befindlichen Systemen - eine Zahl die sich nach Einschätzung der ZTM-Verantwortlichen durchaus sehen lassen kann. „Da muss man in der telemedizinischen Szene schon ziemlich lange suchen, bis man vergleichbare erfolgreiche Umsetzungen findet“, kommentiert Dresbach stolz die erreichten Ergebnisse.
„Schön ist es am Ende, wenn wir direktes Feedback von den profitierenden Patienten erhalten“, ergänzt Dresbach. Vor kurzem hat sich ein Patient direkt im ZTM gemeldet und sich für die dort geleistete Arbeit bedankt. Ihm ist bei einer akuten Erkrankung eine der Bad Kissinger Entwicklungen zu Gute gekommen. „In diesem Moment ist man emotional in der Champions League angekommen“, freut sich Dresbach über das direkte Feedback von Patienten.
Die Zusage des Freistaates ist zugleich Startschuss für die weitere Entwicklung des Zentrums. „Wir haben selbst viele Ideen und hinzukommend werden sehr viele Ideen an uns herangetragen. Wir werden als Kompetenzplattform inzwischen europaweit wahrgenommen“, beschreibt Dresbach bevorstehende Themen, die nun weiter geplant werden können.