Wenn der Blockbuster ohne Antworten bleibt: Themen-Abend „In Liebe und Wut – Demenz annehmen und verstehen“

Im Film „Honig im Kopf“ von Til Schweiger mit Didi Hallervorden in der Rolle des demenzkranken Opas, will man das Publikum zum Schmunzeln bringen, wenn der verwirrte Opa mit seinem Enkel im Auto über die rote Ampel fährt. Im wahren Leben ist diese Vorstellung für Angehörige das blanke Entsetzen.      

Das ist natürlich eine beispielhafte Situation von vielen, die Angehörige und pflegende Angehörige von Menschen mit einer Form der Demenz regelmäßig an den Rand der Verzweiflung bringen: Gegenstände werden ständig auf nimmer Wiedersehen verlegt. Geplante Aktivitäten müssen regelmäßig wiederholt werden, weil die Erkrankten sich keine neuen Informationen merken können. Geliebte Menschen geraten in Vergessenheit, gemeinsame Unternehmungen können gar nicht mehr oder nur noch sehr eingeschränkt stattfinden.

Sicher, jeder und jede möchte die Würde des demenzkranken Angehörigen wahren, aber was ist mit der Wut auf die Situation, in der das anstrengende Verhalten eines demenzkranken Menschen kaum auszuhalten ist? Antworten darauf bietet der Themenabend „In Liebe und Wut – Demenz annehmen und verstehen“, den der Landkreis Bad Kissingen am Mittwoch, den 10. April 2019 um 18:30 Uhr im MehrGenerationenHaus Bad Kissingen anbietet. Damit startet das Regionalmanagement des Landkreises eine neue Veranstaltungsreihe zum Thema Demenz. „Es hat sich als erfolgreich erwiesen, mit Themen in die Fläche zu gehen und vor Ort zu den Bürgerinnen und Bürgern zu kommen“, berichtet Regionalmanagerin Cordula Kuhlmann. „Das führen wir unter anderem mit dieser Veranstaltungsreihe fort. Sie wird im Anschluss an Bad Kissingen in Hassenbach, Ramsthal und Rannungen Station machen.“

Verantwortlich für die Reihe ist Projektmanagerin Antje Rink. Sie koordiniert das KompetenzNetzwerk Demenz und hat die Erfahrung gemacht, dass das Thema viele Angehörige beschäftigt, egal ob es sich um Eltern oder Großeltern handelt: „Unsere Veranstaltungen in den letzten drei Jahren haben gezeigt, dass viele Angehörige zu lange warten, bis sie sich Hilfe, Unterstützung und den Austausch mit anderen holen. Das wollen wir mit unserem Angebot ändern. Wichtigstes Ziel – neben der Vermittlung von Informationen zur Krankheit und den finanziellen Unterstützungsleistungen – ist es, die Hemmschwelle im Umgang mit der Krankheit zu senken“, kündigt die Projektmanagerin an. „Die Wut darf nicht verdrängt werden. Sie ist eine Mahnung an die Pflegenden, auch auf sich selbst zu achten.“

Doch wie kann die Wut minimiert werden? Wie können Konflikte vielleicht gar nicht erst entstehen? Ein entscheidender Ansatz ist das Verstehen der erkrankten Menschen: Warum verhält sich ein Demenzkranker so und nicht anders und wie geht die Umwelt damit positiv um? Welche Formen der Unterstützung gibt es und wo und wie erhalte ich (auch finanzielle) Unterstützung?

Dazu gibt es Informationen von Referentin Daniela Wehner von der Fachstelle für pflegende Angehörige Bad Kissingen. Sie vermittelt Wissen zu Krankheit und Unterstützungsmöglichkeiten. Außerdem bietet der Abend Gelegenheit zu einem Erfahrungsaustausch unter den Besucher*innen.

Der Themenabend findet statt am Mittwoch, 10.04.2019, um 18.30 Uhr, im MehrGenerationenHaus Bad Kissingen, Von-Hessing-Straße 1, über dem Kupsch. Der Abend ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.  

Für Rückfragen steht Ihnen Antje Rink zur Verfügung: Landkreis Bad Kissingen, Tel.: 0971/8015201.

Weitere Termine:

  • Mi, 26.06.2019 | Hassenbach, Dorfgemeinschaftshaus, Schulstr. 1, 97723 Oberthulba/Hassenbach
    Beginn: 18:30 Uhr | Dauer: ca. 90 Min.    
    Referentin: Daniela Wehner
  • Mi, 18.09.2019 | Ramsthal, Haus erLebenskunst, Raßthaler Weg 14, 97729 Ramsthal    
    Beginn: 18:30 Uhr | Dauer: ca. 90 Min.    
    Referentin: Monika Dürr
  • Mi, 13.11.2019 | Rannungen, Pfarrheim, Hauptstraße 6 a, 97517 Rannungen
    Beginn: 18:30 Uhr | Dauer: ca. 90 Min.    
    Referentin: Monika Dürr

 

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