Das Biodiversitätszentrum Rhön in Bischofsheim entwickelt und erprobt innovative Modellprojekte für die biologische Vielfalt mit bayernweiter Bedeutung. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber informierte sich am Dienstag bei einem Besuch im Landkreis Rhön-Grabfeld vor Ort über die Arbeit des Biodiversitätszentrums und präsentierte eine neue Broschüre zu dem Projekt "Wildbienen in fränkischen Dörfern".
"Funktionierende Ökosysteme mit reicher Artenvielfalt sind lebenswichtig. Das Biodiversitätszentrum Rhön ist ein Zentrum für das Leben. Hier im Herzen von Bischofsheim wird die biologische Vielfalt unserer Heimat erforscht, erhalten, gefördert und vermittelt. Die einmalige Einrichtung stärkt die Biodiversität bayerischer Mittelgebirgslandschaften", so Minister Glauber. "Diese Ideenschmiede ist für die Rhön und ganz Bayern ein weiteres Highlight im Natur- und Artenschutz. Das Biodiversitätszentrum schlägt aber auch eine Brücke zwischen Wissenschaft und Praxis und ist ein spannender Lernort für Kinder und Erwachsene. Das aktuelle Wildbienenprojekt entwickelt gemeinsam mit rund 40 fränkischen Dörfern blütenreiche und vielfältige Lebensräume. Das ist gelebter Naturschutz für die Region und darüber hinaus. Rund 390.000 Euro stellen wir für das wegweisende Projekt zur Verfügung."
Modelle zur Lösung regionaler Naturschutzfragen werden erarbeitet
Das Biodiversitätszentrum Rhön erarbeitet in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern, Flächennutzern und Bildungseinrichtungen beispielhafte und übertragbare Modelle zur Lösung regionaler Naturschutzfragen. Insgesamt sechs Projekte haben die Leiterin Antje Voll und ihre vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seit der Einrichtung des Biodiversitätszentrums im Jahr 2019 gestartet:
- ein Projekt zur Förderung von Wildbienen in fränkischen Dörfern mit der Julius-Maximilians-Universität Würzburg
- die Erweiterung des Landschaftspflegeversuchs "Borstgrasrasen in der Rhön" mit der Wildland-Stiftung und der Universität Kassel
- die Fortführung der Quellkartierung und des Quellschutzprojekts "Rhönquellschnecke" mit dem LBV, der Stadt Bischofsheim und weiteren Kommunen
- das Projekt "Lichte Wälder in Franken" zur naturschutzfachlichen Optimierung der Mittel- und Niederwälder sowie
- zwei Artenhilfsprogramme für die Geburtshelferkröte und den Streifenbläuling, unter anderem mit dem Biosphärenreservat Rhön
Bad Kissingens Landrat Thomas Bold (rechts, gleichzeitig 1. Vorsitzender des Naturpark & Biosphärenreservat Bayerische Rhön e.V.), Rhön-Grabfelds Landrat Thomas Habermann (2. v.l.) und Bürgermeister Georg Seiffert (3. v.l.) empfingen Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (4. v.l.) in Bischofsheim. Links: Christian Mikulla (Leiter des Bayerischen Landesamts für Umwelt), 2. von rechts: Antje Voll (Leiterin Biodiversitätszentrum Rhön). / Foto: Bay. Umweltministerium
Hintergrund
Das Biodiversitätszentrum Rhön ist ein zentraler Baustein der "Naturoffensive Bayern" für mehr Biodiversität im Freistaat. Sein Aufgabenschwerpunkt ist die Stärkung und Entwicklung der Biodiversität bayerischer Mittelgebirgslandschaften, insbesondere der Rhön und ihres Vorlands. Dazu zählen anwendungsorientierte Forschung und Monitoring, die Erarbeitung modellhafter Lösungen für biodiversitätsfördernde Wirtschaftsweisen und Landnutzungen, die Vernetzung mit der Wissenschaft, die Vermittlung von Naturerlebnis und eigene Vorhaben. Das Zentrum arbeitet eng mit dem Bayerischen Artenschutzzentrum zusammen und kooperiert mit der bayerischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön.
Weitere Informationen unter www.lfu.bayern.de/natur/bdz_rhoen/index.htm