Impfen lassen oder einkaufen? Beides!

Freitagnachmittag: Beste Zeit zum Einkaufen und an diesem Tag auch zum Impfen, denn beides lässt sich wunderbar vereinen. Der Impfbus des Landkreises Bad Kissingen hatte direkt auf dem Parkplatz des Rewe-Marktes in Wildflecken gehalten, von 15 bis 20 Uhr konnten sich Bürgerinnen und Bürger spontan impfen lassen. Um 15.30 Uhr bildete sich bereits eine kleine Schlange vor dem Bus, die ersten frisch Geimpften setzen sich zur vorgeschriebenen Ruhepause von 15 Minuten in das Zelt daneben. Unbedingt vorweisen mussten schnell Entschlossene ihren Personalausweis, aber, das weiß jeder, den braucht man ohnehin bei jedem Gang aus dem Haus. Wer sich auf den Termin vorbereitet hatte – die Ankunftszeiten des Impfbusses waren rechtzeitig in verschiedenen Medien und sozialen Kanälen bekannt gegeben – der brachte sogar seinen Impfpass mit. „Ich habe alles dabei“, sagte Selina Müller aus Wildflecken und zeigte ihre Unterlagen ordentlich in Klarsichtfolie verpackt. Die 14-Jährige findet die Idee mit dem Impfbus „sehr gut.“ Vater Josef Müller, zweifach geimpft, stimmt seiner Tochter bei. „Der Impfbus ist super, es ist ein weiterer Anstoß für Leute, die vielleicht noch unschlüssig sind.“

Biontech und Johnson & Johnson

Geimpft wurde mit den Vakzinen von Biontech und Johnson & Johnson. „Der Zweittermin für die Biontech-Impfung findet allerdings im Impfzentrum Bad Kissingen statt“, erklärt Matthias Endres, Leiter des Impfzentrums in Bad Kissingen. Die Impfung mit Johnson & Johnson ist eine einmalige Sache. Mit Endres an Bord des umgebauten KOB-Linienbusses befindet sich immer ein Arzt oder eine Ärztin, medizinisches Fachpersonal und Angestellte für die Dokumentation und Registrierung. Sie sorgen dafür, dass alles schnell, hygienisch und reibungslos über die Bühne geht, vier Personen können in einer Viertelstunde geimpft werden. Anders als bei der Zweitimpfung, zu der ein Termin genannt wird, können sich die Impfwilligen am Bus spontan einreihen. Der Vorgang ist so einfach wie schnell: Hinten einsteigen, registrieren lassen, Aufklärungsgespräch mit dem Arzt oder der Ärztin führen, einmal Ärmel hoch, den Arm desinfizieren, Spritze aufziehen, in den Oberarm drücken, Pflaster drauf, 15 Minuten zur Nachbeobachtung im Zelt neben dem Bus sitzen bleiben. So einfach funktioniert die Impfung auf dem Parkplatz. „Wir wollen die Impfung zu den Menschen bringen, denn nicht jeder hat die Gelegenheit nach Bad Kissingen ins Impfzentrum zu kommen“, sagt Landrat Thomas Bold zu der Aktion, die jetzt zum ersten Mal in Wildflecken stattgefunden hatte.

Zufrieden mit der Aktion

Ältere, gehbehinderte oder Menschen, die vielleicht die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht so einfach zahlen können, sind froh, dass die Impfung vor Ort abläuft. Der Weg zum nächsten Impfzentrum kann durchaus kompliziert sein und nicht jeder hat einen Hausarzt zum Impfen in der Gemeinde, in der er wohnt. „Die Impfung gegen Covid-19 ist wichtig“, betont Landrat Thomas Bold „sie schützt nicht nur die Geimpften, sondern auch andere und das trägt entscheidend zur Eindämmung der Pandemie bei.“ Sonja Vance aus Riedenberg zeigte sich nach der Impfung während der vorgeschriebenen 15 Minuten Ruhezeit im Zelt zufrieden. „Der Impfbus ist eine sehr gute Geschichte, ich musste nicht so weit fahren, es hat alles reibungslos geklappt“, lobt sie. Gegen 16.30 Uhr tauchten Regenwolken auf, bei den ersten Tropfen holten ein paar der Anstehenden einen Regenschirm aus dem Auto. „Ohne“ nach Hause gefahren ist aber niemand.

Nächste Termine

Am Dienstag, 10. August, 17 bis 21 Uhr hält der Impfbus in Thulba auf dem Parkplatz vor dem Sportheim in Thulba, ab 18 Uhr beginnt das Spiel gegen Aubstadt.

Am Freitag, 13. August, 12 bis 16 Uhr, hält der Impfbus auf dem Parkplatz des E-Centers in Hammelburg

Impfbus

Kurz nach 15 Uhr bildete sich eine kleine Schlange vor dem Landkreis-Impfbus auf dem Rewe-Markt Parkplatz. Foto: Landkreis Bad Kissingen/Anja Vorndran
 

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