Angebot für zukünftige Hausärzte und Hausärztinnen

Wer in Deutschland Hausarzt oder Hausärztin werden will, steht vor der Herausforderung, sich die erforderlichen Weiterbildungsabschnitte in Eigenregie zu organisieren. Der Weg zum Allgemeinmediziner und zur Allgemeinmedizinerin beinhaltet viele Fortbildungen, dauert in der Regel fünf Jahre und kann erhebliche Unsicherheiten hinsichtlich der entsprechenden Stelle und des Wohnortes bedeuten. Daher schließen sich niedergelassene Allgemeinärzte und Allgemeinärztinnen und stationäre Kliniken zu einem Weiterbildungsverbund zusammen. Bei der Auftaktveranstaltung zum Thema stellte Moritz Hehn, Geschäftsstellenleiter GesundheitsregionPLUS, im Großen Sitzungssaal im Landratsamt in Bad Kissingen das Projekt vor.

Weiterbildungsverbund

Auf dem Foto zu sehen sind (von links) Martin Schleyer, Betriebsleitung Thoraxzentrum Münnerstadt, Dominik Renninger, Kreisentwicklung und Wirtschaftsförderung, Landratsamt Bad Kissingen, Dr. Matthias Wagner, Geschäftsführer Rhön-Saale Gründer- und Innovationszentrum Bad Kissingen, Dr. Ralph Brath, Allgemeinarzt, Bad Kissingen, Anita Conze, Allgemeinärztin, Schondra, Landrat Thomas Bold, Dr. Peter Hermeling, Klinikgeschäftsführer Helios St. Elisabeth-Krankenhaus Bad Kissingen, Dr. Andreas Langeheinecke, Internist, Hammelburg, Moritz Hehn, Geschäftstellenleiter GesundheitsregionPLUS, Jürgen Metz, Abteilungsleiter Kreisangelegenheiten, Landratsamt Bad Kissingen. Foto: Landkreis Bad Kissingen Nathalie Bachmann

„Ziel einer Verbundweiterbildung ist es, die Weiterbildung im Fachgebiet Allgemeinmedizin attraktiver zu gestalten. Durch die Kooperation von Kliniken und niedergelassenen Fachärzten und Fachärztinnen für Allgemeinmedizin wird Absolventen und Absolventinnen eines Medizinstudiums eine kontinuierliche Weiterbildung für die gesamte Weiterbildungszeit von fünf Jahren gewährleistet“, erklärt Hehn. So könnten die angehenden Mediziner und Medizinerinnen die Weiterbildung in einer Region ableisten, müssen sich nicht mehr für jede weitere Weiterbildungsstelle einzeln bewerben und gegebenenfalls umziehen.

Beste Voraussetzungen im Landkreis

„Wir, als Gesundheitsregion, begrüßen die Initiative“, sagte Landrat Thomas Bold und betonte die Wichtigkeit von Hausarzt- und Hausärztinnenpraxen auf dem Land. „Im Bäderland Bayerische Rhön und vor allem im Landkreis Bad Kissingen finden junge Ärzte und Ärztinnen beste Voraussetzungen, denn wir bieten eine optimale Klinik- und Rehalandschaft. Zudem treffen die Menschen hier - im Vergleich zu den Ballungszentren – auf eine sehr hohe Lebensqualität.“ Die Weiterbildung verläuft nach einem strukturierten Rotationsplan und bietet langfristige Planungssicherheit. Gerade in ländlich strukturierten Gebieten soll so die hausärztliche Versorgung gestärkt werden. Der stationäre Bereich setzt sich derzeit zusammen aus Dr. Peter Hermeling, Geschäftsführer des St. Elisabeth Krankenhaus Bad Kissingen, Martin Schleyer, Betriebsleiter des Thoraxzentrums Münnerstadt, sowie Ralph Pleier, Geschäftsführer der Franz von Prümmer Klinik in Bad Brückenau. Aus dem niedergelassenen Bereich stehen Anita Conze, Allgemeinärztin Schondra, sowie Dr. Ralph Brath, Allgemeinarzt Bad Kissingen, und Dr. Andreas Langeheinecke, Allgemeinarzt Hammelburg, bereit. Initiiert und begleitet wurde das Projekt von Moritz Hehn, dem Geschäftsstellenleiter der GesundheitsregionPlUS.

Offen für Neuzugänge

„Der Weiterbildungsverbund ist stets offen für weitere Neuzugänge“, macht Hehn deutlich, „eine Teilnahme weiterer Praxen und stationärer Einrichtungen ist ausdrücklich erwünscht.“ Bei Interesse kann jederzeit der Kontakt zur Geschäftsstelle der GesundheitsregionPLUS hergestellt werden. Im Anschluss diskutierten die Teilnehmer und eine Teilnehmerin über Erfolgsfaktoren und Perspektiven des Weiterbildungsverbundes. Den Zusammenschluss als solchen gibt es schon länger, jetzt wurde das Konzept überarbeitet – der „Neustart“ ergänzt die bereits vorhandenen Strukturen. „In Zukunft soll das Augenmerk stärker auf die Bewerbung des Verbundes gelegt werden“, so Hehn. Außerdem soll es zukünftig ermöglicht werden, weitere Facharztweiterbildungen in Anspruch nehmen zu können. Zudem soll das Weiterbildungskonzept durch optionale Zusatzmodule ergänzt werden. Oft bestehen im Anschluss an die Anerkennung als Facharzt oder Fachärztin in Allgemeinmedizin enge Kontakte in die Region. Durch eine frühzeitige Vernetzung soll die Möglichkeit eingeräumt werden eine Praxis zu übernehmen oder als Partner oder Partnerin in eine Praxis einzusteigen, dabei können nicht-medizinische Module in zukünftig in Kooperation mit dem RSG Bad Kissingen stattfinden.


 

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