Laufen für den Frieden

Nach zweijähriger Pause stand Ende Januar fest, dass eine 37-köpfige Gruppe unter der Leitung von Edwin Metzler nach Israel reist, um - unter anderem - am „Dead Sea Marathon“ teilzunehmen. Der Lauf findet traditionell in Tamar statt, seit über 25 Jahren Partnerlandkreis von Bad Kissingen. Zur Reisegruppe zählten Landkreiseinwohnerinnen und –einwohner, darunter zehn Schülerinnen und Schüler aus dem Jack-Steinberger-Gymnasium Bad Kissingen.„Wir freuen uns sehr, dass der Lauf wieder stattfinden konnte. Wir bemerken immer wieder, wie sehr eine Reise nach Israel – hier in Verbindung mit einem sportlichen Wettbewerb - die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beeindruckt“, sagt Landrat Thomas Bold. „Eine Partnerschaft über eine so große Distanz hinweg kann nur bestehen, wenn die Menschen sich immer wieder begegnen. Während der Corona-Zeit konnte niemand reisen, umso schöner ist es, sich wieder persönlich austauschen zu können.“

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Auf dem Foto zu sehen ist die Reisegruppe mit Reiseleiter Edwin Metzler (vorne, rechts) vor der Klagemauer in Jerusalem. Foto: Landkreis Bad Kissingen/Nadine Zier

Lauf im Zeichen des Friedens

Der „Dead Sea Marathon“ steht ganz im Zeichen des Friedens Die Läufer und Läuferinnen finden eine traumhafte Kulisse: Die außergewöhnliche Strecke verläuft auf Dämmen direkt im Meer und wird nur ein einziges Mal im Jahr von den Sicherheitskräften für sportliche Zwecke freigegeben. Nir Wanger, Landrat des Partnerlandkreises Tamar, überreichte an der Zielgeraden die Medaillen. Die längste Strecke absolvierte Christian Albert (Bad Kissingen). Er benötigte für den 50 Kilometer langen Ultramarathon gerade einmal 3 Stunden 42 Minuten. Erfolgreich waren auch alle Schülerinnen und Schüler des Jack-Steinberger-Gymnasiums Bad Kissingen, die den Halbmarathon bzw. die 10-Kilometer-Route gelaufen sind. Bei der Reise galt es auch, den Partnerlandkreis Tamar kennenzulernen und die Partnerschaft nach der Corona-Pause wieder aufleben zu lassen. Schon die Fahrt nach En Gedi überraschte die Reisenden, denn die auf den ersten Blick karge Region unterscheidet sich deutlich von den Städten Tel Aviv und Jerusalem, die die Reisegruppe in den ersten Tagen erkundet hatte. Umso mehr staunten die Gäste, als sich mitten in der Wüste am Toten Meer eine Oase auftat: der Kibbuz En Gedi.

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Glückliche Gesichter: Die Laufgruppe nach dem „Dead Sea Marathon“. Foto: Landkreis Bad Kissingen/Nadine Zier

Gesellige Abende

Die Gemeinschaft lebt auf einem kleinen Plateau mitten in der Wüste am Ufer des Toten Meeres und ist von einem beeindruckenden botanischen Garten umgeben. In den Abendstunden kann man am gegenüberliegenden Ufer die Lichter von Jordanien sehen. Eindrucksvoll war auch die Besichtigung der Bergfestung Masada. Mit der Seilbahn ging es hinauf zu der bekannten archäologischen Stätte, die zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt. Die ehemalige Festung des Herodes liegt auf einem Bergplateau und liefert einen weitläufigen Ausblick über die Negev Wüste sowie das Tote Meer. Trotz der zahlreichen Besichtigungen kamen auch gesellige Abende mit den israelischen Freunden nicht zu kurz. Gil, ein Kibbuz-Bewohner aus En Gedi, begeisterte mit der Darbuka-Trommel, da hielt es niemanden mehr auf seinem Platz - die komplette Gruppe tanzte. Ernste Töne kamen von Neri Ereli, sein Vater, Joske Ereli, hatte einst die Partnerschaft zwischen den Landkreisen Bad Kissingen und Tamar mitinitiiert. Neri Ereli berichtete in seinem interessanten Vortrag über die Folgen des jährlichen Absinkens des Wasserspiegels am Toten Meer. „Der Grund dafür ist, dass aus dem einzigen Zufluss, dem Jordan, immer mehr Wasser entnommen wird“, erklärte er und schilderte die dramatischen Auswirkungen auf die Umwelt und den Tourismus. Für die Schülerinnen und Schüler gab es eine etwas andere Unterrichtseinheit, geübte „Kartler“ zeigten die Tricks und Kniffe beim Schafkopf. „Mir hat die Reise sehr gut gefallen, vor allem weil wir neben den lehrreichen Ausflügen und Besichtigungen auch noch genug Freizeit für lustige und gemeinschaftliche Aktivitäten hatten“, fasste der Schüler Konrad Haase zusammen. „Dadurch hat man sich in der Reisegruppe schnell wohl gefühlt und man konnte neue Freundschaften knüpfen.“ In besonderer Erinnerung bleiben ziemlich sicher nicht nur ihm die Tage in En Gedi und das Baden im Toten Meer – auch alle anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sich nach der Rückkehr einig, dass sie die gemeinsamen Erlebnisse und Einblicke nie vergessen.

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Beeindruckend: Ein Blick auf die archäologische Stätte Masada. Foto: Landkreis Bad Kissingen/Nadine Zier

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