Flowige Trails, anspruchsvolle Bergab-Passagen, Waldwege über Wurzeln und – im wahrsten Sinne des Wortes – atem(be)raubende Uphill-Abschnitte: Unser Landkreis bietet alles, was das Herz von Mountainbike-Begeisterten höher schlagen lässt. Pünktlich zum Start der Saison haben wir deshalb ein neues Angebot geschaffen: Der Landkreis Bad Kissingen hat 10 Rundstrecken ausgewiesen, von der Rhön bis ins Saaletal. Die abwechslungsreichen Routen stellen unterschiedliche Herausforderungen an Technik und Kondition. Ob man sich für die eher entspannte Drei-Flüsse-Runde mit 28 Kilometern entscheidet oder den Kreuzbergmarathon mit 81 Kilometern und 1.600 Höhenmetern in Angriff nehmen will, bleibt dabei jedem selbst überlassen.
„In den letzten Jahren hat sich Mountainbiken, nicht zuletzt durch den E-Bike-Boom, immer mehr zum Trendsport entwickelt. Damit ist auch die Nachfrage nach interessanten Strecken immer größer geworden“, erklärt Landrat Thomas Bold. „Gleichzeitig haben wir beobachtet, dass es in anderen Landkreisen häufig zu Konflikten kam, beispielsweise zwischen Mountainbikefahrenden auf der einen Seite und Wandernden oder Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern auf der anderen Seite. Für uns war klar: Das wollen wir nicht. Verbote wollen wir aber auch keine aussprechen. Und so haben wir uns dafür entschieden, Strecken auszuweisen, die für alle Beteiligten verträglich sind und uns gleichzeitig eine Besucherlenkung ermöglicht.“
Landrat Thomas Bold und Jürgen Metz (Abteilungsleiter Kreisangelegenheiten, vorne von links) testen gemeinsam mit Dominik Renninger (Landratsamt Bad Kissingen) und Andreas Schubert (hinten von links) ein Teilstück der Rundstrecke 3. Sie führt unter anderem über den ehemaligen Skihang oberhalb des Basaltsees. Foto: Landkreis Bad Kissingen/Nathalie Bachmann
Keine Schotterautobahnen, sondern abwechslungsreiche und auch anspruchsvolle Strecken
„Für uns stand von Anfang an fest: Die Strecken sollten nicht einfach nur über Schotter führen, sondern abwechslungsreich und damit attraktiv und durchaus auch anspruchsvoll sein – eben mit allen Herausforderungen, die das Wegenetz in unserem Landkreis zu bieten hat“, betont Jürgen Metz, Abteilungsleiter Kreisangelegenheiten und selbst begeisterter Mountainbiker. Eine Machbarkeitsstudie zeigte auf, dass die Region überwiegend Tourenfahrerinnen und -fahrer anspricht, die teilweise mit ihren Kindern auf dem Rad unterwegs sind. „Das passt natürlich wunderbar zu unserem Konzept des sanften Tourismus“, sagt Landrat Bold.
Gemeinsam mit zwei weiteren Mountainbike-Begeisterten – Michael Kreil und Andreas Schubert – fuhr Jürgen Metz verschiedene Routen ab. Sie zeichneten die Strecken auf und entwickelten sie weiter. Metz: „Am Ende holten wir alle mit ins Boot: die beteiligten Gemeinden, die Bayerischen Staatsforsten, Landwirtinnen und Landwirte, die Naturschutzbehörden, Beteiligte aus der Jagd- und Forstwirtschaft und auch den Rhönklub. Denn nur wenn alle gemeinsam das Konzept tragen, kann es auch funktionieren.“
Mit dem Projekt nimmt der Landkreis eine Vorreiterrolle in der Rhön ein. „Aber es ist noch lange nicht abgeschlossen“, so Landrat Thomas Bold. „Wir würden uns freuen, wenn wir die Rundstrecken weiter in Richtung Rhön ausweiten könnten. Dazu brauchen wir natürlich die Unterstützung der Nachbarlandkreise. Das Potential ist auf jeden Fall da, wir sollten es nutzen!“
Eigene Internetseite mit vielen nützlichen Informationen
Auf der Internetseite www.kuppen-biken.de sind alle Touren übersichtlich aufgeführt. Hier bekommen Interessierte unter anderem Informationen zur Streckenführung, zum Streckenprofil, zu Aussichtspunkten und Rastmöglichkeiten. Hier finden sich auch allgemeine Infos zur Rhön, zu Gastgeberinnen und Gastgebern, zur Anreise und zu Fahrradwerkstätten. Für jede Route steht natürlich ein GPX-Track zum Download bereit. Wer kein Navigationsgerät hat, kann die Touren trotzdem gut nachfahren: Die roten Schilder „MTB-Rundstrecke“, auf denen jeweils ein Mountainbike abgebildet ist, sind nicht zu übersehen. Die Ziffer zeigt außerdem an, auf welchem der Rundwege man sich befindet.
„Das Angebot wird in Kürze durch zwei weitere Rundstrecken erweitert, außerdem weisen wir bald auch Touren fürs Gravelbike aus“, verspricht Andreas Schubert. Er hat die Strecken beschildert und außerdem die Internetseite auf die Beine gestellt. „Wichtig ist uns auch der Dialog mit den Radfahrenden: Wenn irgendwo ein Baum quer liegt oder ein Streckenabschnitt aus einem anderen Grund nicht befahren werden kann – über die Internetseite kann man uns das direkt mitteilen. Wir versuchen dann, das Hindernis zu beseitigen.“
Ein wichtiger Punkt des Projekts spiegelt sich ebenfalls auf der Internetseite wieder: „Fair Play“ heißt es da. Zum einen geht es darum, rücksichtsvoll zu allen Menschen zu sein, die den Weg kreuzen. Aber vor allem geht es auch darum, den Lebensraum der Pflanzen und Tiere zu respektieren, die in der Rhön und im Saaletal beheimatet sind. Denn letzten Endes sind sie es, die dazu beitragen, dass unsere Region so attraktiv ist.