Blick auf die Kreisstraßen

Eine Rundfahrt führte den Wirtschafts- und Umweltausschuss per Bus 120 Kilometer quer durch den Landkreis. Auf dem Fahrplan standen die  Besichtigung der aktuellen Baustelle KG 18 Schlimpfhof – Hassenbach und der Jugendzeltplatz am Farnsberg, während der Fahrt stellte Andreas Röder vom Tiefbauamt die 47 Kreisstraßen und ihre Lage im Landkreis vor. Das sind die Zahlen zu den Kreisstraßen im Landkreis Bad Kissingen: Wer alle Straßen von der KG 1 bis zur KG 47 abfährt hat 240 Kilometer zurückgelegt. Im Durchschnitt sind die Kreisstraßen von bis zu 1000 Fahrzeugen täglich befahren, darunter bis zu 50 Fahrzeuge im Schwerverkehr.

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Ortsmitte Schlimpfhof, hier muss der Durchlass vom Fließgraben erneuert werden. Foto: Landkreis Bad Kissingen/Anja Vorndran

Fließgraben erneuern

Erster Stopp: Ortsmitte Schlimpfhof, hier muss der Durchlass vom Fließgraben erneuert werden. „Starkregenereignisse nehmen zu“, führte Landrat Thomas Bold aus „es besteht dringender Handlungsbedarf.“ Bei einem Gewitterereignis im März dieses Jahres sei der Durchlass gebrochen, erinnerte Röder, „hier sind Rechteckrohre die beste Lösung, sie können mit einem Bagger, statt mit einem Autokran verbaut werden.“ Eine Vollsperrung sei nicht zu vermeiden, so Oberthulbas Bürgermeister Mario Götz, er will die Baumaßnahme möglichst in den August verlegen, „dann sind einige Einwohner und Einwohnerinnen im Urlaub.“

Baustelle KG 18 Hassenbach-Schlimpfhof

Nur wenige Meter entfernt laufen die Arbeiten an der Baustelle KG 18 Hassenbach-Schlimpfhof. „Landschaftspflegerische Begleitmaßnahmen sind der Waldumbau in Hassenbach am Kohlwiesenholz, das heißt, nach der Entnahme von Fichten- und Kieferbäumen erfolgt die Anpflanzung eines klimastabilen Mischwaldes inklusive Zaunbau, um den Bereich vor Rotwild zu schützen“, sagte Röder. Eine weitere Ausgleichsmaßnahme ist die Erweiterung eines Feuchtbiotops im Gemeindewald von Oberthulba.

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Am Jugendzeltplatz am Farnsberg: Die Hütten sind in die Jahre gekommen, eine zukunftsorientierte Neuausrichtung steht an. Foto: Landkreis Bad Kissingen/Anja Vorndran

Jugendzeltplatz am Farnsberg

Der nächste Halt führte die Gruppe zum Jugendzeltplatz am Farnsberg. Bei einem Rundgang mit Melanie Schäfer von der Kommunalen Jugendarbeit wurde klar: Die Hütten sind in die Jahre gekommen, eine zukunftsorientierte Neuausrichtung steht an. „Das Thema Nachhaltigkeit, Natur, Klima, Gesundheit und Umweltbildung spielt im Landkreis eine große Rolle“, erklärte Bold mit Blick auf die Zukunft, auf die Zielgruppe des Zeltplatzes und nachfolgende Generationen. Da das Gelände zudem kaum von Lichtverschmutzung betroffen ist, passe es hervorragend zum Sternenpark Rhön. Weiter ging es auf der KG 32: Bereits fertig gestellt ist der Deckenbau von der Bundesstraße B 286 nach Mitgenfeld und der Deckenbau in der Ortsdurchfahrt Mitgenfeld.

Verzögerung durch Gasleitungsquerung

In Modlos besteht der Wunsch, den Kirchweg auszubauen, dazu soll eine Scheune weichen, weiterhin wird angeregt, die Bushaltestelle barrierefrei zu gestalten. Dieter Muth, Erster Bürgermeister von Oberleichtersbach, dankte dem Landrat für die bereits fertig gestellten Deckenbauarbeiten in seiner Gemeinde. „Mit dem Ausbau des Kirchweges, der Neugestaltung des Platzes vor der Alten Schule und einem neuen Feuerwehrhaus auf diesem Areal erhält Modlos einen neuen Mittelpunkt“, freut sich der Bürgermeister. Weiter fortgeschritten sind die Planungen für die KG 31 von Detter nach Weißenbach und für die KG 30, dem Ausbau der Ortsdurchfahrt Rossbach. Auch der Ausbau von Zeitlofs nach Rossbach befindet sich in Planung, hier kommt es aufgrund einer Gasleitungsquerung zu einer Verzögerung.

Kreisverkehr zur Entlastung

„Der Ausbau der Ortsdurchfahrt Wartmannsroth läuft“, kommentierte Bold die nächste Station auf der Rundfahrt. Hier ist der Landkreis Bad Kissingen an den Straßeneinmündungen der Kreisstraßen KG 27 nach Völkersleier und nach Diebach finanziell beteiligt. Im Anschluss an den Bau der Ortsdurchfahrt kann hoffentlich auch der Neubau der Kreisstraße in Richtung Diebach realisiert werden. Den letzten Punkt der Fahrt bildete Langendorf, hier soll ein Kreisverkehr im Bereich der Bundesstraße den Verkehr entlasten. „Viele Unfälle entstehen beim Abbiegen auf die Autobahn“, erklärte Röder. Der Landkreis gehe jetzt in die Plangenehmigung, ein Gutachten zum Thema Luftschadstoffe und weitere schalltechnische Untersuchungen haben ergeben, dass es zu keiner nachteiligen Veränderung durch die Maßnahme kommt. "Auch der ökologische Zustand der Fränkischen Saale im Hinblick auf die Tausalzbelastung zeigt keine negativen Auswirkungen durch die Umgestaltung der Kreuzungen“, gab Röder bekannt und wies darauf hin, dass die archäologischen Untersuchungen abgeschlossen seien. Es sind jedoch noch weitere Gutachten für die Genehmigung des Vorhabens erforderlich, die derzeit erstellt werden, daher bat er die Mitglieder des Wirtschafts- und Umweltausschusses um Geduld.

Allgemeine Informationen:

  • Zuständig für den Bau und den Unterhalt des Landkreis-Straßennetzes ist die Tiefbauverwaltung
  • Den betrieblichen Unterhalt (z.B. Mähen oder Winterdienst) übernimmt der Bauhof in Oerlenbach mit einem Stützpunkt in Unterleichtersbach
  • Gering belastete Kreisstraßen sind die KG 36 von Diebach nach Morlesau oder die KG 40 von Gauaschach zur Landkreisgrenze nach Main-Spessart mit ca. 100 bis 150 Fahrzeugen am Tag.
  • Relativ hoch belastet sind die KG 6 bei Eltingshausen mit ca. 2000 Fahrzeugen täglich oder die KG 32 Breitenbach – Mitgenfeld – Oberleichtersbach mit ca. 1200 Fahrzeugen.

Innerhalb des Landkreis-Streckennetzes sind 60 Bauwerke verteilt. Als Bauwerk wird entweder eine Brücke mit einer Stützweite von mindestens zwei Metern oder eine Stützmauer wie zum Beispiel eine Gabionenwand oder Schwergewichtswand bezeichnet.

Es gibt fünf Großbrücken:

•    KG 37: Langendorf, eine Brücke über die Fränkische Saale und eine über die Bahnstrecke
•    KG 12: Hammelburg eine Brücke über die Bahnstrecke und bei Trimberg über die Fränkische Saale
•    KG 6: Wirmsthal, eine Brücke über die Bahnstrecke

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