Unter dem Motto „Kalk und KulTOUR – Erleben in der Natur“ wurden am Samstag in Obereschenbach und am Sonntag in Machtilshausen zwei Rundwanderwege eröffnet. Auf den abwechslungsreichen Strecken können die Besucher nicht nur die artenreiche Natur erleben, sondern sie erfahren auch etwas über die Bedeutung von Kalk als einem der ältesten Baustoffe der Welt.
Die Wege sind zwischen fünf und acht Kilometer lang und führen an Weinbergen und Äckern vorbei, über Wiesen und durch Wälder. Dabei können die Besucher immer wieder die schöne Aussicht über Rhön und Saaletal genießen. Die vielfältige Naturlandschaft bietet verschiedenen Pflanzen und Tieren einen Lebensraum. So leben hier seltene Arten wie der Fliegen-Ragwurz, die Zauneidechse, der Bläuling sowie die rotflügelige Ödlandschrecke.
Herzstück der Wanderwege sind die Kalköfen. Sie wurden wiederaufgebaut und geben den Besuchern einen Einblick in die alte Kunst des Kalkbrennens. In den Öfen wurde früher bei Temperaturen von bis zu 1.200 °C Muschelkalk gebrannt. Daraus entstand Branntkalk, ein vielseitiger Baustoff, der heute noch das Gesicht vieler Ortschaften in der Region prägt.
Auch entlang der Wanderwege hat das alte Handwerk seine Spuren hinterlassen. So können die Besucher unter anderem Trockenmauern aus Kalksteinen bestaunen, die wiederum Pflanzen und Tieren wie der Zauneidechse einen Lebensraum bieten. In Machtilshausen ist zudem eine alte Steinabbaustelle zu sehen.
Geplant und realisiert wurden die Wanderwege vom Landratsamt Bad Kissingen in Zusammenarbeit mit dem Obst- und Gartenbauverein Obereschenbach, dem Verein für Gartenbau, Brauchtums- und Heimatpflege e. V. Machtilshausen, der Allianz Fränkisches Saaletal e. V., der Stadt Hammelburg und dem Markt Elfershausen sowie dem BayernNetzNatur-Projekt „Grüngitter“ (gefördert durch den Bayerischen Naturschutzfond).
Die Wanderwege sind Teil des Projekts „Grüngitter“, das der Landkreis Bad Kissingen zusammen mit den kommunalen Allianzen sowie Vereinen und Verbänden ins Leben gerufen hat. Ziel ist es, die natürliche und historisch entstandene Kulturlandschaft im Landkreis im Sinne der Biodiversität zu erhalten und weiterzuentwickeln.
Entlang der neu eröffneten Wanderwege können die Besucher einzigartige Natur bestaunen. Schilder erklären die Besonderheiten und gehen auf die Geschichte ein.