Landratsamt Bad Kissingen warnt: Misteln schwächen die Obstbäume und töten sie ab

Schon seit Jahrhunderten werden die immergrünen Beerenzweige in der Weihnachtszeit als Deko über der Haustür aufgehängt. Ein Kuss unter dem Mistelzweig verheißt ewige Liebe und Glück. „So schön die Tradition auch ist, heute bringt ein starker Mistelbehang vielerorts Obstbäumen den Tod“, sagt Dieter Büttner, Kreisfachberater für Gartenbau und Landespflege am Landratsamt Bad Kissingen. 

Bedingt durch die trockenen und heißen Sommer der letzten Jahre, befinden sich viele Obstbäume in einem schlechten Zustand. Wenn dann noch starker Mistelbehang dazu kommt, kann der Baum das nur wenige Jahre verkraften. „Der Obstbaum hat in den heißen und trockenen Sommern großen Stress, weil Regen ausbleibt und der Grundwasserspiegel absinkt. Die Mistel, die als Halbschmarotzer den befallenen Bäumen zusätzlich Wasser und Nährstoffe entzieht, verschlimmert diese Situation“, so Büttner.

Misteln

So schön sie auch aussehen: Misteln entziehen den Bäumen Wasser und Nährstoffe. Foto: D. Büttner

Hilfe für den Baum durch Entfernen der Mistel

„Nur wenn man die Misteln konsequent entfernt, können Obstbäume und Streuobstwiesen langfristig erhalten werden“, erklärt der Kreisfachberater. „Aufgrund fehlender Pflege haben sich oft einzelne, teilweise aber auch komplette Mistelbestände auf den Bäumen ausgebreitet. Es besteht daher dringender Handlungsbedarf: Die Mistel muss ausgeschnitten werden. Unser Wunsch wäre es sogar, dass sich Menschen finden, die Obstbäume einem regelmäßigen Pflegeschnitt unterziehen, um so die starke Verbreitung zu verhindern und die Bäume vital zu erhalten.“  

Verbreitet wird die Mistel von Vögeln: Die weißen Früchte sind extrem klebrig und bleiben deshalb am Schnabel haften. Wenn die Vögel die Schleimhülle an einem Zweig abstreifen oder den unverdauten Kern mit dem Kot in der Baumkrone ausscheiden, kann sich die Mistel immer weiter verbreiten.
 

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