„Die Auszeichnung gilt als der Gewinn der Champions League in der Wirtschaftsförderung und wir sind sehr stolz darauf“, sagte Landrat Thomas Bold am Dienstagabend vor 130 Vertreterinnen und Vertretern aus Unternehmerschaft und Betrieben, Politik und Verwaltung. Sie waren der Einladung des Landkreises zum Wirtschaftsempfang gefolgt. Anlass war die Auszeichnung als „Kommune des Jahres“, dem Sonderpreis des Großen Preis des Mittelstands. Damit würdigt die renommierte Oskar-Patzelt-Stiftung herausragende Leistungen von Kommunen, die sich um eine Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für den regionalen Mittelstand verdient gemacht haben.
Landrat Thomas Bold (rechts) enthüllte gemeinsam mit Caroline Trips (Präsidentin IHK Würzburg-Schweinfurt) und Michael Bissert (Präsident HWK für Unterfranken) feierlich die Auszeichnung zur Kommune des Jahres 2023. Fotos: N. Bachmann
Der Landkreis als Lotse, Partner und Dienstleister
Bold würdigte in seiner Begrüßung die Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft der regionalen Wirtschaft sowie die Offenheit, neue Herausforderungen wie die digitale Transformation aktiv anzugehen: „Es ist der Beitrag der Unternehmerinnen und Unternehmer, die ich als Partner und zentraler Bestandteil sowie als wirtschaftlicher Treiber des Landkreises sehe, dass unser Landkreis – anders als noch vor 20 Jahren – heute ein attraktiver, lebenswerter und erfolgreicher Standort ist. Wir verstehen uns in der Wirtschaftsförderung als Lotse, Partner und Dienstleister.“
Gemeinsam mit der Präsidentin der Industrie- und Handelskammer Würzburg-Schweinfurt, Caroline Trips, und dem Präsidenten der Handwerkskammer für Unterfranken, Michael Bissert, enthüllte der Landrat anschließend feierlich die verliehene Statuette, die nun als sichtbarer Erfolg der Wirtschaftsförderung ihren Platz im Lichthof des Landratsamtes gefunden hat. Die Enthüllung wurde, wie auch schon der Festakt im Sitzungssaal, von einem besonderen Quartett begleitet: Mit Jürgen Metz, André Degand, Robert Nelkenstock und Andreas Ziegler hatten sich vier exzellente Blechbläser spontan bereit erklärt, den Abend musikalisch zu umrahmen.
Frank Bernhard (Wirtschaftsförderung, Landratsamt Bad Kissingen), Landrat Thomas Bold, Zukunftsforscher Hartwin Maas und Andrea Back (Leitung Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung, Landratsamt Bad Kissingen, von links) freuen sich gemeinsam über die Auszeichnung.
Grußworte von IHK und HWK
Caroline Trips honorierte in ihrem Grußwort die Leistungen des Landkreises Bad Kissingen und zitierte aus dem IHK-Standortreport, wonach 81% der ortsansässigen Unternehmen sich wieder für den Landkreis als Unternehmensstandort entscheiden würden. Zugleich erinnerte sie die Politik daran, dass die Unternehmerinnen und Unternehmer der Motor sind, der das Land antreibt, und forderte entsprechende wirtschaftspolitische Entscheidungen.
Inflation, Auftragslage und Fachkraftmangel: Michael Bissert schilderte in seinem Grußwort eindrücklich die aktuellen Herausforderungen im Handwerk. Zugleich bekräftigte er die Stärken des regionalen Handwerks und rief zu Optimismus und zum Anpacken auf.
Zukunftsforscher Hartwin Maas über die Generation Z
Highlight des Abends war der inspirierende, kurzweilige und zuweilen inhaltlich überraschende Vortrag des Zukunftsforschers MIB und Dipl. Wirt.-Ing. Hartwin Maas vom Institut für Generationenforschung Augsburg. Mit fundierten Forschungsergebnissen, Charme und Humor nahm er die Generation Z unter die Lupe und zeigte auf, wie Unternehmen ihre Zukunft mit diesen jungen Menschen erfolgreich gestalten können.
Maas konstatiert der „GenZ“ ein hohes Maß an Authentizität und Mitbestimmungswillen. Hier träfen Unternehmensverantwortliche auf digital sozialisierte Mitarbeitende, deren Konfliktfähigkeit durch ebendiese Sozialisation erst entwickelt werden müsse. Diese Generation zeichne sich aus durch erlernte Hilflosigkeit und der Angst vor der verpassten Chance, mit denen sich die geringere Bindung an die Unternehmen erklärt. Diesen Phänomenen könnten Unternehmensverantwortliche nur begegnen, indem sie ohne Wertung zwischen den Generationen vermitteln und mit den Stärken der GenerationZ arbeiten sowie im Wissen darum, wie die GenZ tickt, ein Erwartungsmanagement in den Unternehmen etablieren.
Interessante Positionen und Impulse, die die Anwesenden zu einer angeregten Diskussion motivierte, die beim anschließenden Empfang im Lichthof noch vertieft wurde. „Eine rundum gelungene Veranstaltung“, so das Credo der Gäste. Nachdem der erste Wirtschaftsempfang des Landkreises ein solcher Erfolg war, soll das Format etabliert werden und künftig jährlich stattfinden.