Die Fränkische Saale ist ab Morlesau (Einstiegsstelle Gasthof Noeth) flussabwärts wieder befahrbar. Das Landratsamt Bad Kissingen hat einen entsprechenden, insgesamt 1,1 Kilometer langen Streckenabschnitt freigegeben.
Zuvor war der gesamte Bereich von Hammelburg bis zur Landkreisgrenze zu Main-Spessart von fachkundigem Personal des Landratsamts in Zusammenarbeit mit dem Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen begutachtet worden. Die Mitarbeitenden haben stark einsturzgefährdete Bäume identifiziert und auf Standfestigkeit sowie artenschutzrechtliche Relevanz geprüft.
Im Abschnitt von Morlesau bis zur Landkreisgrenze wurden keine Habitatbäume festgestellt. Die einsturzgefährdeten Bäume wurden markiert und vom Wasserwirtschaftsamt im Zuge der Gewässerunterhaltungsmaßnahmen fachgerecht entnommen. Anschließend wurde für den Streckenabschnitt erneut eine Gefährdungsbeurteilung durchgeführt. Dabei stellten die Verantwortlichen des Landratsamts fest, dass bei der Ausübung des sogenannten Gemeingebrauchs (Befahren des Flusses mit kleinen Fahrzeugen ohne eigene Triebkraft) in diesem Bereich keine über das naturtypische Maß hinausgehende erhöhte Gefahr mehr erkennbar ist.
In der geänderten Allgemeinverfügung (veröffentlicht am 21. Juni 2024) heißt es dazu: „Die Ausübung des Gemeingebrauchs bewegt sich nach entsprechender Bewertung wieder im Rahmen naturtypischer Risiken, welche vonseiten der Gemeingebrauchsausübenden im Hinblick auf das allgemeine Lebensrisiko hingenommen werden müssen.“
Artenschutz vorrangig
Als nächster Abschnitt soll die Strecke zwischen Hammelburg und Morlesau freigegeben werden. Die Verantwortlichen am Landratsamt hoffen, dass sie dort bis zum Ende des Herbstes grünes Licht geben können. Aus Gründen des Artenschutzes können in diesem Bereich aktuell keine weiteren Maßnahmen vonseiten des Wasserwirtschaftsamts durchgeführt werden: Wegen möglicher Fledermausvorkommen sind Baumfällarbeiten nur in einem sehr engen Zeitfenster gestattet. Im Anschluss muss die Gefährdungslage neu beurteilt werden, bevor der Abschnitt endgültig freigegeben werden kann.
Bis dahin ist das Befahren der Fränkischen Saale mit kleinen Fahrzeugen ohne eigene Triebkraft auf der gesamten Strecke im Landkreis Bad Kissingen verboten – mit Ausnahme des Gewässerabschnitts „Saline“ bis „Lindesmühle“ in Bad Kissingen und des genannten Abschnitts nach Morlesau bis zur Grenze zum Landkreis Main-Spessart. In den angrenzenden Landkreisen Main-Spessart und Rhön-Grabfeld kann unter Beachtung der dort geltenden Regelungen nach wie vor gepaddelt werden.