Neues Haus für Hunde 

Während Freigänger Clyde durch den herbstlichen Wald streifte, bauten Verantwortliche der Wannigsmühle ein kleines Buffet und Getränke auf dem Areal hinter dem Haupthaus auf. Immer wieder beäugte die schwarz-weiß-gefleckte Katze von hoch oben neugierig die Szene auf dem Gelände: Hier sammelten sich Vertreter aus der Kommunalpolitik, der Vorstand und weiter Verantwortliche und Freunde des Tierheims, Architekten, Bauherren und Arbeiter. Sie trafen sich zur Grundsteinlegung des neuen Hundehauses. Rückblick: Am 9. Juni kam es im Tierheim zu einem verheerenden Brand. 40 Katzen starben in den Flammen, der Dachstuhl eines Hausteils wurde komplett zerstört, das darunter liegende untere Stockwerk des Quergebäudes in Mitleidenschaft gezogen. Löschwasser, Ruß an den Wänden, Schutt und eine nicht mehr begehbare Treppe zeugten von der Zerstörung. Im Anschluss rollte eine Welle der Hilfsbereitschaft über das Tierheim hinweg, finanzielle und Sachspenden trafen ein, Helfergruppen bildeten sich. Zurzeit gehen die Arbeiter der Firma Riedel Bau, der ausführenden Firma, auf dem Gelände ein und aus: Sie kümmern sich um die erste Baumaßnahme, das neue Hundehaus. Den Plan hierfür hatte Tierheimleiterin Ursula Boehm schon vor dem Brand in der Tasche, das Hundehaus stand bereits länger auf ihrer Liste der Erneuerungen. 

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Bei der Grundsteinlegung (von links) Bad Kissingens Landrat Thomas Bold mit der Zeitkapsel, Tierheimleiterin Ursula Boehm und Rhön-Grabfelds stellvertretender Landrat Bruno Altrichter. Foto: Landkreis Bad Kissingen/Anja Vorndran

Modernes Zuhause

So konnte nach den Lösch- und Aufräumarbeiten zügig mit dem Umbau begonnen werden. 770.000 Euro sind veranschlagt, das Geld ist gut angelegt, es bietet den zukünftigen bellenden Bewohnern ein zeitgemäßes Zuhause - wobei der beste Platz für ein Tier natürlich immer eine liebevolle Familie ist. Wenn man Tieren in Not helfe „hilft man auch den in Not geratenen Menschen“, sagte Boehm und erklärte, dass sich manche Tierbesitzer aufgrund von Krankheit oder aus finanziellen Engpässen heraus nicht mehr um ihre Lieblinge kümmern könnten. Nicht nur in solchen Situationen leistet das Tierheim Wannigsmühle eine große Hilfe, auch Fundtiere finden hier ein Zuhause. Den strahlenden Sonnenschein am Tag der Grundsteinlegung bezeichnete Bad Kissingens Landrat Thomas Bold als „angemessen und angebracht für die Situation, denn das Tierheim ist durch ein tiefes Tal der Tränen gegangen.“ Bold lobte das Team rund um Ursula Boehm und alle weiteren Engagierten. „Mit welchem Lebensmut und Engagement alle zusammen die Situation gemeistert haben, das ist schon bewundernswert“, sagte Bold. Das Tierheim, das bestätigt auch Dr. Sabine Reitzenstein, Veterinärmedizinerin am Landratsamt Bad Kissingen, leiste hervorragende Arbeit. „Die Vierbeiner werden sich hier wohlfühlen“, ist sich Stefanie Riedel, Aufsichtsratsvorsitzende der Firmengruppe Riedel Bau sicher und überreichte einen Gutschein für einen befestigten Weg zum Hundehaus und zur Freifläche. 

 
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Auf dem Foto (von links) Bauleiter Markus Erhard, Michael Kastl, Bürgermeister von Münnerstadt, Tierheimleiterin Ursula Boehm, Stefanie Riedel, Aufsichtsratsvorsitzende der Firmengruppe Riedel Bau, Thomas Bold, Landrat Bad Kissingen, Architekt Herbert Osel und Bruno Altrichter, stellvertretender Landrat Rhön-Grabfeld. Foto: Landkreis Bad Kissingen/Anja Vorndran

Zeitkapsel mit Zeitung

Münnerstadts Bürgermeister Michael Kastl erinnerte an sein erstes Treffen, das direkt in der Brandnacht stattgefunden hatte, und zeigte sich begeistert über die schnelle Hilfe. Ein kleiner ummauerter Teil des Geländes, der ehemalige Mühlgraben, habe sich im Besitz der Stadt Münnerstadt befunden, so Kastl, dieser Teil gehe jetzt an die Stiftung des Tierheims und soll als Freifläche genutzt werden. „Da die Planung für das Hundehaus bereits in der Schublade lag, konnten wir zügig beginnen, trotzdem, ich hatte selten so schnell eine Baugenehmigung“, freut sich Architekt Herbert Osel, hjp-Architekten. Auch Bruno Altrichter, Rhön-Grabfelds stellvertretender Landrat, lobte alle Verantwortlichen und wünschte ein gutes Gelingen. Auf dem neuen Gelände ist ein Wasch-, Pflege- und Außenbereich geplant, die Boxen lassen sich von der Größe her variabel einstellen, die Hunde liegen sich nicht mehr gegenüber. „Die Fertigteile werden am Montag, 22. November geliefert“, versprach Osel, dann gehe alles ganz schnell. In der Zeitkapsel, die von allen zusammen verlegt wurde, befindet sich eine Ausgabe der Tageszeitung (Saale-Zeitung), die Historie des Hauses, Pfotentaler, ein Tiermemory und die Stiftungssatzung. Spätestens nächstes Jahr im Februar soll das Hundehaus komplett fertig sein und rund 15 Hunden Platz bieten. Dann beginnt der 2. Bauabschnitt. Eine Einweihung des Gesamtensembles wünscht sich Boehm im Herbst des kommenden Jahres. 

Patenschaft oder Spende

Wer helfen will kann eine Patenschaft übernehmen. Es gibt Tiere, die aufgrund ihres Alters, wegen Krankheiten oder aus anderen Gründen nicht vermittelt werden können, sie werden im Tierheim Wannigsmühle liebevoll gepflegt und versorgt. Der Beitrag ist frei wählbar. Auch eine Mitgliedschaft hilft dem Tierheim, mit einem Beitrag von nur 2 Euro unterstützt man die Rettung und Versorgung der Tiere. Spenden können auch auf das Konto: Stiftung Tierheim Wannigsmühle, IBAN: DE89 7935 1010 0031 1780 64, BIC: BYLADEM1KIS eingezahlt werden. 
 

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