Gemeinsam auf einem guten Weg

Mit Ulrike Scharf begrüßte Landrat Thomas Bold eine prominente Politikerin in Maria Bildhausen. Auf dem Programm stand die Vorstellung des Projekts Zentrum für Pflege, Sozialberufe und Ehrenamt und die Besichtigung der zukünftigen Räumlichkeiten. Sie habe sich selbst ein Bild vor Ort machen wollen, so die bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, denn das Vorhaben wurde durch ihr Ministerium und die Fachabteilungen schon in der Projektentwicklung mitgestaltet. „Ich bin begeistert und zwar aus vollem Herzen“, sagte Scharf nach dem Rundgang. „Mit dem neuen Zentrum für Pflege, Sozialberufe und Ehrenamt entsteht ein echtes Leuchtturmprojekt“, betonte die Ministerin. „Menschen, die durch ihr Engagement für andere – sei es ehrenamtlich oder im Beruf – besonderen Belastungen ausgesetzt sind, finden hier Unterstützung. Das Engagement für ihre Mitmenschen ist keine Selbstverständlichkeit. Wir dürfen sie nicht alleine lassen. Ich freue mich sehr, dass wir dieses Projekt mit 600.000 Euro in der Pilotphase I unterstützen und danke allen Mitarbeitenden des Zentrums und den Projektträgern für die konstruktive Zusammenarbeit.“

ZfPSE

Trafen sich zur Vorstellung des Projekts in Maria Bildhausen: (von links) Sandro Kirchner, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium des Inneren, Ulrike Scharf, bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, Generaloberin Sr. Katharina Wildenauer, Landrat Thomas Bold und Rainer Waldvogel, Gesamtleiter DRW-Unterfranken. Foto: Landkreis Bad Kissingen/Anja Vorndran 

Rund drei Monate ist er her, dass Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek Maria Bildhausen besuchte und sich vom Projekt Zentrum für Pflege, Sozialberufe und Ehrenamt (ZfPSE) begeistern ließ und die Unterstützung durch sein Ministerium signalisierte. Es sei sehr erfreulich und motivierend, dass beide Ministerien mit dem Ziel, gemeinsam das Vorhaben auf einen guten Weg zu bringen, so eng zusammenarbeiten, sagte Bold. Da es zu befürchten sei, dass sich der Mangel an helfenden Strukturen, Ehrenamt und Fachkräften in Zukunft ausweite, wolle man dem entgegensteuern. „Soziale Angebote werden von vielen Menschen in Anspruch genommen, doch auch die Menschen, die die Betreuungsarbeit leisten, sei es in der Erziehung oder Pflege, brauchen aufgrund der hohen psychischen und physischen Belastung Unterstützung.“ Projektziel des neuen Zentrums sei die Aufrechterhaltung der Daseinsvorsorge in den Bereichen Pflege und Betreuung, erklärte Bold. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Pflege sowie aus Sozial- und pädagogischen Berufen und Ehrenamtliche sollen ganzheitlich unterstützt und weitergebildet werden. „Mit dem Projekt entsteht eine neue, übergreifende Verbundplattform, eine Ideenschmiede und agile Denkfabrik für neue Bildungsangebote und ein Ort der Begegnung sowie des Austausches für Einrichtungen, Institutionen, Gebietskörperschaften und Verbände“, führte Geschäftsführerin Cordula Kuhlmann, Leitung Regionalentwicklung Landkreis Bad Kissingen, aus. Als weiterer Geschäftsführer der neuen gGmbH ist im Oktober Rüdiger Heining hinzugekommen, er verstärkt die umfangreichen Aufbauarbeiten des neuen Zentrums.

Goldenes Buch Unterschrift

Beim Eintrag in das Goldene Buch des Landkreises Bad Kissingen. Landrat Thomas Bold, Ulrike Scharf, bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, Sandro Kirchner, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium des Inneren und Martin Riß, Geistlicher Direktor des Dominikus Ringeisen Werk Ursberg. Foto: Landkreis Bad Kissingen/Anja Vorndran

Herzenswunsch von Barbara Stamm

Mit der in Aussichtstellung der Umsetzung ist noch zu ihren Lebzeiten ein Herzenswunsch der ehemaligen Landtagspräsidentin Barbara Stamm in Erfüllung gegangen. „Sie hat den Weg für dieses überaus wichtige Projekt bereitet“, lobt Landrat Thomas Bold das Engagement der kürzlich verstorbenen Politikerin. Um das zu würdigen soll das Zentrum für Pflege, Sozialberufe und Ehrenamt den Namen „Barbara Stamm“ tragen, die Schirmherrschaft übernimmt der bayerische Ministerpräsident Markus Söder. Pilotphase I mit dem Titel „Denkfabrik Maria Bildhausen“ ist bereits am Start und bezieht sich auf den Aufbau und die Erstausstattung des Betriebes, die Entwicklung und Erprobung eines neuen Bildungskonzeptes. Nach Abschluss der Pilotphase I, die bis Ende 2024 abgeschlossen sein soll, beginnt Pilotphase II, die bis 2027 geplant ist. Parallel dazu sind Umbaumaßnahmen für das spätere Zentrumsgebäude in Vorbereitung. Bis 2027 sollen der ehemalige Wirtschaftstrakt und das Konventgebäude St. Maria in der Klosteranlage bezugsfertig sein. „Es geht darum, dass man gemeinsam etwas schaffen kann und Menschen hilft“, fasste Martin Riß, Geistlicher Direktor des Dominikus-Ringeisen-Werk zusammen. 

Sehr gute Grundlage

Als Träger dient eine gGmbH, die bereits im Sommer diesen Jahres gegründet wurde. Die Gründung der gGmbH sei eine sehr gute Grundlage für das Projekt, so Scharf, die sich am Ende der Projektvorstellung in das Goldene Buch des Landkreises Bad Kissingen eintrug. Vorsitzender der Gesellschafterversammlung ist Bad Kissingens Landrat Thomas Bold, als Stellvertreterin wurde Edith Dürr, Generaloberin der Schwesternschaft München vom BRK e. V. benannt. Zu den Gesellschaftern zählt das DRW – Dominikus Ringeisen Werk, die Carl von Heß Sozialstiftung Hammelburg, die Stiftung Juliusspital Würzburg, die Stadt Münnerstadt, die Schwesternschaft München vom Bayerischen Roten Kreuz eingetragener Verein, das Diakonische Werk Schweinfurt e.V., das Bayerische Rote Kreuz Körperschaft des öffentlichen Rechts, der Caritasverband für die Diözese Würzburg e.V., die Stiftung Bürgerspital zum Hl. Geist. Diese gemeinnützige Träger-GmbH macht sich im Verbund auf den Weg mit einer offenen, breiten Allianz von Akteuren aus Pflege, Medizin, Kommunen, Zu- und Angehörigen, sorgendem Umfeld, Betreuung, Ehrenamt und Sozialberufen, neue querschnittorientierte Angebote zur fachlichen, psychosozialen und physischen Stärkung und Entlastung von in diesen Bereichen tätigen Personen zu entwickeln und umzusetzen. Darüber hinaus soll mit dem Projekt auch eine neue, übergreifende Verbundplattform, eine Ideenschmiede und agile Denkfabrik, ein Ort der Begegnung sowie des Austausches für Einrichtungen, Institutionen, Gebietskörperschaften und Verbände aus den Bereichen Pflege und Soziales entstehen. Generationenübergreifend soll sich ein junges und auch ein älteres Publikum aus Fachwelt, Ehrenamt und Öffentlichkeit angesprochen fühlen.

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