Psychisch krank sein bedeutet:
die Wirklichkeit anders wahrzunehmen, anders zu deuten oder anders zu empfinden als andere Menschen.
Die Ausdrucksformen der psychischen Erkrankungen sind sehr vielfältig und können beispielsweise Sinnestäuschungen (Halluzinationen) wie auch extreme Stimmungsveränderungen (Depressionen, Manien) beinhalten. Dabei kann auch die Beziehung zu anderen Menschen verändert sein.
Für psychisch Kranke ist ihre „verrückte“ Wahrnehmung aber Realität.
So fällt es psychisch Kranken oft schwer, die Sichtweise der Umwelt, es handele sich um eine Krankheit, zu akzeptieren. Wiederum fällt es ihnen auch schwer, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Die moderne psychiatrische Versorgung kann psychisch Kranken helfen, sich wieder sozial zu integrieren. Das Gesundheitsamt unterstützt psychisch Kranke (und deren Angehörige) zur Erreichung einer Krankheitseinsicht. Es motiviert ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen und hilft bei der Auswahl der geeigneten Hilfsmaßnahmen.
Der Arbeit des Gesundheitsamtes liegt das Ziel zugrunde, psychisch Kranke (wieder) in ihre soziale Umwelt zu integrieren helfen. In Form von Beratungsgesprächen, auch in Form von Hausbesuchen, sowie Angehörigengesprächen, versucht das Gesundheitsamt dieses Ziel zu erreichen.
Wenn es erforderlich ist, wirkt das Gesundheitsamt gutachterlich bei der Entscheidung über eine Betreuung mit. Bei einer akuten Gefährdung nimmt es Stellung zur Frage, ob eine Behandlung gegen den (krankhaft veränderten) Willen des Betroffenen notwendig ist. Es ist bestrebt, mögliche vorsorgende Hilfen in Anspruch zu nehmen, um eine solche Maßnahme zu vermeiden.
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